Bin zur Zeit hin und hergerissen und hoffe hier ein paar Denkanstösse zu erhalten.
Ich (21) habe meinen Freund mit 15 kennengelermt, er war mein erster Freund und wir waren sofort Hals über Kopf verliebt. Ich war zu dieser Zeit echt am Ende (Bruder hat sich das Leben genommen+Hautkrankheit) Einziges Manko unserer Beziehung: Er hat 400km weit weg gewohnt. Da wir beide noch in der Ausbildung waren, waren die ersten 3 Jahre eine Fernbeziehung. Danach mit 19 habe ich meine geliebte Stadt verlassen und bin zu ihm gezogen. Es fiel mir nicht leicht, unter anderen deswegen, weil es sich für mich wie ein Ultimatium anfühlte (entweder wir ziehen zusammen oder die Beziehung endet, zu mir wollte er aber aus teils für mich verständlichen Gründen nicht ziehen.)
Ich habe direkt einen Job gefunden, jedoch erfüllt der mich nicht wirklich, die Kollegen sind leider alle älter und nicht wirklich auf meiner Wellenlänge, somit war da nicht viel mit Freunde finden. Über entsprechende Portale habe ich mich nun schon paar mal mit Leuten getroffen. War ganz nett, der "Funken" ist aber nicht übergesprungen. Zu sehr vermisse ich meine Heimat, Familie, meine Freunde. Dieses Jahr haben sich meine Eltern getrennt, meine Mutter zieht nun aus, meine Grosseltern sind gestorben und ich sitz 400km weit weg und habe das Gefühl wertvolle Lebenszeit mit meinen Liebsten zu verpassen.
Jedes mal wenn ich sie besuche zerfällt das Leben wie ich es kannte mehr, und es zerbricht mir das Herz. Seit meinem Umzug habe ich Verlustängste, was ich vorher nicht kannte.
Am liebsten würde ich zurück aber die Beziehung bedeuet mir so viel! Klar nach 6 Jahren hat man die rosarote Brille abgelegt, trotzdem denke ich dass er der richtige ist, und ich mich nur durch die aktuellen Umstände dabei ertappe, wie es wohl wäre alles zu packen und zurück. Ich stehe zur Zeit vor der Entscheidung Weiterbildung, jedoch binde ich mich damit natürlich weitere Jahre an die Stadt, was mir Angst macht. Es fühlt sich manchmal so an als wäre mein Leben ein Film und ich nur ein Zuschauer, unfähig etwas zu tun.
Mein Freund kam letztens mit der Idee ein Haus zu kaufen anstatt Geld mit Miete rauszuwerfen. Grundsätzlich stimme ich ihm zu, wäre da nicht diese Leise Stimme des Zweifels, dass damit mein Wohnort definitiv entschieden ist, was wenn die Beziehung in die Brüche geht usw.
Ich liebe meinen Freund sehr, er hat mich in meiner dunkelsten Zeit kennen und lieben gelernt, und unterstützt mich bis heute wo es nur geht! Der Gedanke ihn zu verlassen, bricht mir das Herz aber diese ständige Wehmut nur das eine haben zu können macht mir zu schaffen. Ich habe ihn auch schon darauf angesprochen, aber er möchte nicht umziehen. Klar, könnte ich ihn vor die Wahl stellen, aber ich denke dadurch ist der Ausgang schon besiegelt. Ich weiß einfach nicht weiter, vielleicht war ja jemand in einer ähnlichen Situation.
LG