avdi_1010540Beim Lesen dieses Threads heben sich die Nackenhaare. Und ich frage mich, wo ich zeitweilig lebe und was für Mitmenschen mich umgeben. So will ich gerne noch etwas Öl ins Feuer giessen. Es braucht Licht, um sich im Spiegel zu sehen!
Zum einen frage ich mich, was ein und die selbe Person bedenkt, wenn sie eine 15 Jährige unter den Generalverdacht der schutzbedürftigen Minderjährigen stellt und im Gegenzug eine 19 Jährige als Erwachsene pauschalisiert. Und welche Haltung liegt Menschen ganz grundsätzlich zu Grunde, die 35 Jährige als alt bezeichnen? Für mich ist das Hinterhof-Psychologie und dümmliches Vorgartengeschwätz auf der Basis, schau bloss nicht über den Gartenzaun, es könnte vorgefasste Meinungen zum Einsturz bringen und so richtig ungemütlich werden!
Der Alltag führt uns tagtäglich vor Augen, dass vermeintlich Erwachsene bis ins hohe Alter den Sandkasten nie verlassen haben und vermeintlich Pubertierende über eine Tiefe und Klarheit im Handeln und Denken verfügen die uns sprachlos macht.
Interessant auch, dass hier immer wieder an die Vernunft des Erwachsenen appeliert wird, an dessen moralische Standhaftigkeit. Was für eine gute Idee, mit Blick auf die Parlamentshäuser in Berlin, Washington und Damaskus, und all die anderen Threads hier im Forum. Du gütiger Himmel, lass meine Tochter von einem gleichaltrigen oder maximal drei Jahre älteren, pickselgesichtigen, sich ausprobierenden, leicht bis mitunter stark alkoholisierten, im Idealfall bekifften und auch sonst planlosen und nach ungewaschenen Unterhosen stinkenden Jungen besteigen - weil das ist sowas von normal und altersentsprechend und wichtig für die Entwicklung auf dem Weg zum Erwachsensein. Halleluja! Unter Gleichaltrigen fühlen wir uns wohl, verstanden, auf Augenhöhe! Und zelebrieren den Oppurtunismus bis an die Schmerzgrenze, gesetztlich sanktioniert, wohlig suhlend in der Bandbreite des Erlaubten, weil das eigene Hirn schon längst ausgesetzt hat oder zumindest gleichgeschaltet ist.
Machen wir es uns nicht viel zu einfach mit diesen Zuweisungen von Schuld, Opfer und Täter, in dem wir schon die Verliebtheit eines 35 Jährigen in eine zwanzig Jahre Jüngere in die Nähe des Missbrauchs rücken? Und diesem Mann für die Ehrlichkeit seiner Gefühle eine Schlinge um den Hals binden?
Nicht wenige Frauen haben sich hier angemasst den richtigen Kerl zu definieren. Ich kann dazu nur folgendes sagen: Die Kinder und Frauen, die ich in den letzten zwanzig Jahren zusammengeflickt und wieder aufgerichtet habe, waren alles Opfer solcher richtiger Kerle. Und aus den Kriegsschauplätzen dieser Welt (es beginnt je nach Definition drei Flugstunden entfernt oder gleich im Haus nebenan) nehme ich jedesmal die Erkenntnis mit nach Hause, dass liebevollste Väter und zärtlichste Liebhaber die perversesten Volterknechte sein können.
Das sollte uns in Angst und Schrecken versetzen, und besorgten Frauen und Müttern die Augen öffnen!
Als Vater würde ich meiner Tochter übrigens zu einem Schachspieler gratulieren!