paprikaschote12Ja, ich finde durchaus, dass das ein Spagat ist bzw. sein kann. Vor allem ein emotionaler.
In der Regel möchte man ja möglichst viel Zeit mit seinem Kind verbringen, alle Entwicklungsschritte aus erster Hand miterleben, es in schwierigen Zeiten stützen usw. Damit meine ich nicht nur Kinder von 0-3 Jahren.
Um ehrlich zu sein, sehe ich die Entwicklung in Deutschland kritisch. Genügend Betreuungsplätze zur Verfügung zu stellen ist wichtig und richtig. Da die Gehälter und Lebenshaltungskosten (und vielleicht auch manchmal die Ansprüche, wobei man dagegen ja etwas tun kann...) aber immer weniger zusammenpassen, haben Eltern häufig nicht mehr die Möglichkeit zu wählen.
Ich denke das insbesondere Krippenbetreuung, aber auch lange Tage für Kindergarten- und Grundschulkinder, bewusst als das Nonplusultra für Kinder hingestellt werden. Ich habe schon von vielen Eltern gehört, dass sie die Kinder (auch) in die Krippe geben (wollen), weil ihnen gesagt wird, dass das wichtig für das Kind ist. Ich persönlich sehe das anders. Deshalb ist es für mich in der Tat ein Spagat. Meine Tage sind in der Regel nicht ganz so lang und ich habe noch viel Zeit mit meinen Kindern. Hier, wo wir wohnen, geht es meist noch ganz gut mit 1,5 Gehältern... wir sind keine Spitzenverdiener. (Ob Mann oder Frau sich für halbe Tage entscheiden find ich übrigens egal.) Und natürlich kommt es auch auf die jeweiligen Berufe an. Ich kann durchaus verstehen, dass man bestimmte Aufgaben und Tätigkeiten nicht aufgeben will. Für eben solche Fälle, ist eine ausgebaute Betreuung auch wichtig. Aber eine Wahlmöglichkeit besteht eben nicht immer. Was schade ist.
Wie sage ich das jetzt, ohne jemandem auf den Schlips zu treten oder als Überhelikoptermutter darzustehen?
Ich persönlich finde es wichtig möglichst viel Zeit mit seinen Kindern zu verbringen. Ich glaube, dass das wertvoller für die Kinder ist, als eine Krippenbetreuung oder lange Kindergartenbetreuung je sein könnten. Auch wenn die 2 Stunden nach der Arbeit bis zum Schlafen des Kindes intensiv genutzt werden würden. Was ich persönlich als schwierig erachte. Aber da kann ich mich ja auch täuschen.
Gerade Krippenkinder haben in kurzer Zeit viele Entwicklungsschritte. Oftmals ist es so, dass die primäre Bezugsperson in diesen Zeiten (die oft über mehrere Wochen gehen) für die Kinder sehr wichtig ist. Nicht nur 2 Stunden am Tag, sondern den ganzen Tag. Das kann ein Erzieher nicht auffangen. Ganz unabhängig von der Qualität der Krippe und der Bindung des Erziehers zum Kind, die ja durchaus auch da ist!
Ob es ein Spagat ist oder nicht, hängt von jedem einzelnen und seinen Vorstellungen und Sicht der Dinge ab. Ebenso von seinen Möglichkeiten. Meine persönliche Sicht ist oben genannte. EIn kleiner Auszug zumindest.