Ich finde die Situation sehr schwierig, vor Allem als Grundlage für eine Entscheidung - wenn man sich eigentlich so unsicher ist.
Am Anfang einer Schwangerschaft können die Hormone ganz schön verrückt spielen, und das Gefühl von Depression und innerer Leere kann da durchaus auch mit dabei sein! (selbst in Fällen, in denen die Schwangerschaft erwünscht war!)
Schaltet man dann auch noch absichtlich die Ratio dazu und denkt "oh, ohne dieses Kind wäre das Leben so viel bequemer und finanziell unkomplizierter" etc., kann das sicherlich enorm verunsichern.
In den 80er Jahren war das Leben ja noch ein bisschen anders als heute und man machte sich manche Entscheidungen noch einfacher... alle Freundinnen meiner Mutter hatten damals Schwangerschaftsabbrüche, und auch wenn sie niemand dafür verurteilt hat oder es heute tun würde... sie haben alle innerlich bis heute damit zu kämpfen.
Zack und weg... mag sein, dass es Frauen gibt, die so empfinden... aber bei vielen ist es wohl tatsächlich nicht so.
Ich selbst könnte es mir gerade angesichts der zwei Kinder, die ich bereits habe, nicht vorstellen, abzutreiben. (Zumindest nicht, wenn keine gravierende, medizinische Indikation dafür gegeben ist)
Für mich sind Kinder/Familie das wertvollste auf der Welt, die Liebe eines Kindes/von Familienangehörigen ist etwas Besonderes, das durch nichts zu ersetzen ist.
Aber auch das empfindet ganz sicher jeder anders, was auch völlig in Ordnung ist.
Ich wünsche dir, dass du die für dich richtige Entscheidung triffst... die Situation aus der heraus du dich nun entscheiden musst (Körper im Schwangerschafts-Hormone-Wirrwarr) ist jedenfalls nicht glücklich.
Ich würde an deiner Stelle unbedingt noch weitere Beratungen in Anspruch nehmen - aber nur solche, die kurzfristig verfügbar sind... das Kind entwickelt sich mit jedem Tag weiter...
Wie gesagt, es kann gut sein, dass deine jetzige Gefühlslage größtenteils hormonell bedingt ist, und du nach der Geburt (oder einer Abtreibung) völlig anders empfinden wirst.
Aber, wie schon gesagt wurde... das kann natürlich niemand wissen.
Ich selbst könnte mir übrigens auch nicht wirklich vorstellen, eins meiner Kinder in fremde Hände zu geben. Es zu töten könnte ich mir aber noch weniger vorstellen... ich glaube, wenn ich in dieser Situation wäre, würde ich meinem Kind eher ermöglichen, bei liebevollen Menschen ein glückliches Leben zu führen anstatt den harten Weg zu gehen. Letztlich würde es mir immer um das Wohl des Kindes gehen, mein eigenes steht - für mich!, ich rede nur von mir selbst - da ganz, ganz weit unten auf der Prioritätenliste.
Aber diese Entscheidung kann einem auch niemand abnehmen (ich hab's nur geschrieben, da du nach Meinungen/Sichtweisen gefragt hattest - und meine ist nur eine von vielen...)
Ich wünsche dir Alles Gute!
ps - den Tipp, dem Kind absichtlich zu schaden und zu gucken ob es dann nicht von alleine abgeht, finde ich auch ganz unglaublich. (Wobei eine Abtreibung sicherlich auch nicht wirklich "schöner" oder harmloser für das Kind ist...)