fabien_2864115Die ersten Tage und Wochen danach waren hart. Für mich ist eine Welt zusammen gebrochen. Es war nicht das erste Mal, dass ich verletzt und gedroppt worden bin, aber an dieser Stelle hatte ich am wenigsten damit gerechnet, weil ich mir immer den Arsch aufgerissen habe für diese Personen. Zu begreifen, dass meine Freundschaft und Loyalität einseitig war und die Zeit und Kraft, die ich in die Pflege dieser "Freundschaften" gesteckt hab, umsonst... das hat unheimlich weh getan.
Ich hab mich wertlos gefühlt. Als würde keinem was an mir liegen. Als wäre meine ganze Existenz unnötig. Ich dachte, ich hätte nicht genug getan, was falsch gemacht, wäre an irgendwas schuld. Ich hatte schlimme selbstverletzende Gedanken und habe entsprechende Dinge getan.
Aber nach und nach konnte ich mit der Situation arbeiten. Dass diese Leute in meinem Leben nichts mehr verloren haben, wusste ich auf Anhieb. Ich habe sogar meinen FB Account damals gelöscht, um nichts mehr von denen zu sehen und ihnen nichts mehr von mir zu zeigen. Ich hab mich auf mich selbst konzentriert und beschlossen, dass ich niemanden mehr brauche. Ich hab mir die Menschen genauer angeguckt, die ich in mein Leben lasse und denen ich Zeit schenke. Hat sich ausgezahlt.
Im Nachhinein bin ich froh darüber, dass alles so gekommen ist. Ich bin daran gewachsen und hab eine gute Dosis Selbstachtung dazu verdient.
Es hat lange nicht augehört weh zu tun, wenn ich dran gedacht habe und wenn man sich mal auf der Straße sieht, aber seit ich mich selbst nicht mehr dafür verantwortlich mache, ist es eher ein Schmerz gewesen, den ich selbst lindern kann, indem ich mich besser behandle und mir als erstes solche Penner nicht mehr antue.