Liebe Brinabella,
Die Symptome weissen auf das Post-Abortion-Syndrom hin. Es ist in Europa wenig thematisiert, weil die feministische Bewegung und andere Lobbys stark dagegen angehen. Der "Bauch gehört der Mutter" ist wichtiger, als die Mütter richtig zu beraten und sich diesem Umstand zu stellen:
http://www.rahel-ev.de/der-rahel-ev/informationen/koerperliche-und-seelische-folgeerscheinungen-nach-abtreibung-post-abortion-syndrom/
Zuerst einmal ich selbst habe vor über 40 Jahren abgetrieben und auch ich kämpfte mit diesen Löchern. Mein Leben war ähnlich wie Deines, rangelte mich um den Job. Nur ich habe gar keine Kinder zur Welt gebracht. Ich war etwa 18 Jahre alt, als ich schwanger wurde. Meine Mutter war in Panik und drängte mich zur Abtreibung, ich war nicht dagegen und tröstete mich, dass die Kinderseele sich schon eine andere Mutter suchen würde. Nach der Abtreibung brach ich das Gymnasium ab. (Meine Nichte, 25 Jahre späterl, wurde mit 15 schwanger, brachte das Baby zu Welt, wurde glückliche Mama - Sie hatte das Gymnasium beendet, dann Jura studiert mit Bravour abgeschossen und bereitet sich auf die Prüfung der Anwaltschaft vor). Sie machte es anders.
Ich hatte dieselben Symptome, die Du beschrieben hast - ich entwickelte eine Kälte besonders gegen Kinder, ich fasste keine Säuglinge mehr an - deshalb habe ich mich von meinem ältesten Neffen und Nichte sehr zurückgezogen. Wenn ich eine Mutter einen Kinderwagen schob, ging ich auf die andere Strassenseite und ich konnte die Heile-Welt-Mutter-und-Kind nicht ertragen. In jener Zeit begann Gott zu suchen und ich ging in eine Seelsorgesitzung. Ich machte so etwas wie eine Generalbeichte: Die erste Sünde, die ich bekannte war Mord. Zuerst empfand ich das Wort etwas krass, musste bei genauerer Prüfung der Sachlage, der Genaugigkeit des Ausdruckes Recht geben. So bat ich Gott um Vergebung für die Abtreibung (und ich hatte gute Gründe dafür, was mich eben nicht schuldlos dastehen liess; Schuldgefühle entstehen auch da, wo Schuld vorhanden ist).
Kaum hatte ich dies ausgesprochen, liefen Tränen aus meinen Augen - ohne grosse Gefühlsregung. Es war wie wenn mein Körper auf das Schuldgeständnis reagierte. Von diesem Zeitpunkt an, wusste ich, mir war vergeben. Ich war frei, konnte atmen und lebte mein Leben weiter. Aber ich konnte immer noch keine Babies ertragen. Es dauerte einige Jahre bis ich wieder an einem seelsorgerlichen Event teilnahm. Eine Frau hatte ein Bild, von einem zappelten Gegenstand in Blut. Sie teilte diesen Eindruck der Gemeinschaft mit, niemand konnte mit dem Bild etwas anfangen ausser ich, ich wusste sofort worum es sich handelte. Was ich aber nicht verstand, war: ich wusste mir war vergeben worden, warum kommt diese Thema nochmals zur Sprache? Ich ging zur Leiterin des Kurses. Sie fragte mich, ob ich jemals innere Heilung für diese Sache bekommen hätte. Ich wusste, mir war vergeben, aber dass da noch was dazu käme, wusste ich nicht. So verneinte ich. Sie betete für mich, in dem Moment wurde von meinem Herzen ein Ring gelöst, von dem ich gar nicht wusste, dass dieser dort war. Vergebung ist das eine und "inner Heilung" das andere. Diese innere Heilung hängt mit der Ganzheitlichkeit und Komplexität unseres Menschseins zusammen. Als Frauen sind wir physisch dazu geschaffen, Kinder zu gebären. Wenn wir abtreiben, dann durchtrennen wir den Lebensnerv. Mutterschaft ist gegeben, Leben zu schaffen und nicht zu zerstören. Wenn wir gegen dieses Prinzip verstossen, kommt eine Todesenergie in unser Leben, die ähnliche Symptome verursacht, wie eine Depression. Sinnlosigkeit, Lebensmüdigkeit und das Absterben von Lust und Freude sind die Resultate. Die Schuldgefühle kommen, weil wir Schuldner geworden sind, nämlich unserem Schöpfer gegenüber. Wir haben das Leben nicht gegeben und dürfen es nicht nehmen. Da aber Gott für unsere Schuld gesühnt hat - in Jesus Christus - ist das auch kein Problem. Wir müssen nur diese Tatsache akzeptieren, dass ein Schuldverhältnis besteht und als Schuldner vor Gott kommen, um die Vergebung zu empfangen. Mehr nicht. Aber es braucht dann auch noch ein Gebet, dass die Zerrissenheit der Seele wieder heil wird. Das ist der zweite Schritt der Inneren Heilung.
Für Schuld gibt es Vergebung. Für innere Verletzung gibt es Heilung. Ich würde die Symptome ernst nehmen und entsprechende Hilfe suchen wie z. B. Rahel e.V.
Ich hoffe, das hillf Dir weiter
Grace