Guten Abend :),
So, diesen Forum ist jetzt eines meiner letzten Möglichkeiten...es ist drei Uhr in der Nacht und ich muss jetzt einfach mal nach Hilfe fragen.
Ich bin jetzt 14, werde bald 15. Ja, jung, etc. hat keine Ahnung vom Leben, bildet sich was ein, steigert sich in eine Kleinigkeit hinein.
Ich hab jetzt gut geschätzt seit August 2016, also ungefähr seit zwei Jahren, Atemprobleme.
Diese traten das erste Mal, auffällig auf, als ich mich mit meinen Eltern gestritten hatte. "Unternehm doch mal was.", "Stubenhockerin.", "Auf Nichts hast du Lust!"
Das waren einige der Sätze die in diesem Gespräch fielen. Ich meine, Depressionen waren mir - leider - kein Fremdbegriff und ich wusste was das ist.
Zum damaligen Zeitpunkt - einige Monate vor diesem Streit - dachte ich, weil ich mich öfters motivationslos und von allen aufs tiefste ungerecht behandelt gefühlt habe, das ich Depressionen habe.
Die komplett dumme Eigendiagnose einer 11/12-jährigen. Jetzt, für mich totaler Mist und einfach nur das Verhalten von jemanden der in die Pubertät kommt. Dies geschah ungefähr im April 2016.
Zurück zu dem Streit im August. Ich habe keine Ahnung welches der genaue Auslöser für dieses unschöne Gespräch war, doch kann ich mich bis heute an die Sätze erinnern die ich an den Kopf geworfen bekomme habe. "Dein ganzes empfindliches Gehabe!", "Du musst dir echt überlegen wo du bleiben willst.", "Deine ganze Schwarzphase und Gothickram."
Ich glaube zurückgesehen, war dies der heftigste Streit den ich mit meiner Mutter je hatte.
Einige Tage später, ging ich das Gespräch bestimmt das 12. Mal in meinem Kopf durch. Mir hat man als Kind immer gesagt: habe Manieren; sag Guten Tag, bedanke dich wenn man dir etwas schenkt, entschuldige dich wenn du jemandem Böses getan hast und sage immer Auf Wiedersehen. Von damals bis heute - was auch die kürzlich vergangenen lauten Gespräche beinhaltet - bin ich immer noch der Ansicht, dass meine Mutter sich auch für ihre Kommentare entschuldigen sollte. Denn so hat man es mir beigebracht, also sollte sie doch mir als ein Vorbild dienen?
Nun gut, Mütter sind auch nur Menschen.
Innerhalb dieser Tage setzten dann diese Atemprobleme ein, ich bekam - was mir später auffiel - in Stresssituationen, also bei Tests, Klassenarbeiten, etc. einfach keine Luft mehr, bin zweimal sogar umgekippt bzw. vom Stuhl gekippt.
Weil ich es irgendwann nicht mehr aushielt, fragte ich meinen Vater ob wir denn nicht mal bitte deswegen zum Arzt können.
Die Ärztin meinte, psychosomatische Sympthome/Beschwerden. Stress handelt jeder Körper anders, manche haben Bauchschmerzen und bei manchen schnürrt sich halt der Hals zu.
Also schickte sie mich zu einer Ergotherapeutin, dort bin ich den Winter über auch regelmäßig hingegangen. Während dieser Zeit ging es mir deutlich besser, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich ihr nunmal all das erzählen konnte, was auf dem Knoten in meinem Hals lag. Sie wurde zwar dafür bezahlt, aber sie hörte mir zu. Für mehr habe ich nicht gefragt, nur für jemanden, der mir zuhört. Denn, das ist nicht wirklich etwas, was meine Eltern berrschen, wenn dann eher anderen ins Wort fallen.
Doch, sie war schwanger und ging dann in Mutterschaftsurlaub und ist seit... März oder April 2018 wieder da, doch ging es mir halbwegs gut, doch seit 3 Monaten, hat sich das wieder verschlimmert. Ich bekomme wenn ich sie darauf anspreche nur eine Falte in der Stirn, ein Augenrollen und ein "Du steigerst dich dort wieder nur rein."
Seitdem ich in die 8. Klasse kam, schrumpft mein Selbstbewusstsein und selbst meine Freunde - die auf soetwas eigentlich nie achten wirklich - meinten ich sei leiser geworden und zieh mich mehr in den Hintergrund.
Kurz - ein extrovertierter Mensch hat sich innerhalb gut eines halben Jahren zu einem ziemlichen introvertierten Menschen verwandelt. Ich meine, dass sich das Verhalten während Pubertät und alles ändert, ist logisch, aber ich glaube das dies nicht so ganz nur die Auswirkung von der Pubertät ist. Ich fühle mich auch unter Menschen einfach überhaupt nicht mehr wohl, Präsentationen werden mittlerweile zur Überwindungsaufgabe und Partys sind Orte, um die ich einen riesen Bogen mache.
Vielleicht sollte ich mal nebenbei erwähnen, dass ich (Mai 2017) einmal während einer Panikattacke zu laut war und meine Mutter das gehört hat, sie kam in mein Zimmer und bekam alles mit, ich heulte mich bei ihr aus über das "System" (Anhang) und wie sehr es mich nervt.
Heute wird das als "Zwischenfall" gewertet und sie geht - meines Beobachtens - davon aus, dass alles Super ist. Ich habe Narben am Arm, sie sah frische Schnitte, fragt mich "Was ist das?", "Katze.", "Mhm..." A) Wir haben keine Katze. B) Die Schnitte waren parallel zueinander und mit dem Abstand von 3 bis 5 mm.
Ich gebe zu, meine Freundin hat eine Katze, aber bei der war ich zu dem Zeitpunkt 5 Wochen lang nicht...
Wirklich viel geholfen hat es dann auch nicht, als sich mein bester Freund einfach vor einen Zug geworfen hat und meine Eltern mir dann drei Umarmungen und ein "Mein Beileid" geschenkt haben und das wars dann mit der Hilfe. Am Ende durfte ich da auch wieder alleine durch. Viele Teenager sagen "Ich brauche meine Eltern nicht.", die Ansicht hatte ich auch öfter, aber gerade in solchen Momenten, brauche ich meine Eltern mehr als alles andere und sie sind A) nicht da B) hören nicht zu C) hören zu, gehen nicht drauf ein und reden über den Garten. Wobei C) doch sehr selten ist.
Es fühlt sich an als würden sie die Augen vor den Tatsachen verschließen. Vielleicht steiger ich mich da wirklich rein, aber ich weiß nicht mit wem ich reden soll, von Freunden hört man immer nur Sachen, die vom eigentlichen Problem ablenken und wenn gibt es keine wirklichen Lösungstipps...
Kann man das als Depressionen einstufen?
Was kann ich machen, das meine Eltern...halt aufwachen/die Augen öffnen?
VG Liya <3
Danke fürs lesen, das hat gutgetan... :pcboy: