Ich gebe hier mal ungefragt meinen Senf dazu, obwohl ich keine Vierfachmama bin und auch keine drei oder mehr Geschwister habe, aber euer Thread hat mich neugierig gemacht, denn der Gedanke an eine große Familie spukt mir schon immer im Kopf herum.
Zum Thema drei sind einer zu viel:
Ich habe zwei Schwestern und bin das mittlere Kind. Eine Schwester ist 1,5 Jahre älter, die andere 7 Jahre jünger. Das heißt 7 Jahre lang war ich das Nesthäkchen. Natürlich ist das jetzt sehr subjektiv, meine Schwestern würden das vll anders sehen, aber für mich gabs weniger Aufmerksamkeit ab der Geburt der Jüngsten. Die Älteste hat sich mit der Jüngsten in der Kindheit immer sehr gut verstanden und ich und meine ältere Schwester waren bis zur Pubertät unzertrennlich. Aber dann hat sich das alles geändert. Wir hatten plötzlich nicht mehr die gleichen Interessen, ich hatte immer das Gefühl, dass sie iwie zu langsam wäre und ich viel zu schnell durch die Teeniezeit rase. Sie war immer brav, hat unseren Eltern nie widersprochen. Ich hatte grad in der Phase zwischen 14 und 17 täglich Zoff, hab mich gegen alles aufgelehnt und musste für alles kämpfen: Ausgehen bis Mitternacht, bei Freund übernachten, mit Freunden in Urlaub fahren etc. Sie hat das alles nicht interessiert.
Die Jüngste war bis zur Pubertät ein richtiges Biest. Sie hat immer recht bekommen (war ja die Jüngste!) und musste zuhause auch nie mithelfen (gab ja zwei Ältere die alles erledigt haben). Sie musste auch nie für iwas kämpfen (das hab ich ja schon getan), bei ihr gabs auch viel weniger Regeln, meine Eltern waren generell viel entspannter.
Auch bei ihr hat sich das dann geändert. Sie ist heute mit Anfang 20 sehr verantwortungsvoll und auch hilfsbereit. Vor allem ist sie meine beste Freundin, es gibt wirklich niemanden der so viel über mich weiß und dem ich auch alles erzählen würde und das trotz den 7 Jahren Unterschied! Natürlich ist sie immer noch rechthaberisch und grundsätzlich läuft alles (auch zuhause bei meinen Eltern) nach ihrem Kommando, aber inzwischen nehmen wir es alle mit Humor.
Nur die Älteste kommt damit überhaupt nicht klar. Der Kontakt zu ihr ist auch für mich schwierig, uns fehlen einfach die Gemeinsamkeiten. Wenn wir drei zusammen sind bin ich immer die Vermittlerin, ich pass auf dass die zwei sich nicht an die Gurgel gehen :D Es ist auch immer noch so, dass die Älteste bei allem noch ja und Amen sagt was von meinen Eltern kommt, ich bin immer noch der Revoluzzer und die Jüngste macht sowieso was sie will. Und trotzdem halten wir zusammen wenns drauf ankommt.
Ich finde nicht, dass man pauschal sagen kann drei sind einer zu viel und die Konstellation (wer sich jetzt mit welcher Schwester / Bruder besser versteht) ändert sich im Laufe der Jahre sicher mehrmals. Auch wenn ich als mittleres Kind vll nicht den besten Stand zuhause hatte weiß ich auch dass mir das viel gebracht hat: Ich kann andere schon mal tot diskutieren, aber auch genauso gut vermitteln wenns Konflikte gibt. Wer mit Geschwistern aufwächst und sich gegen sie behaupten muss lernt ja auch immer etwas fürs Leben. Daher denke ich Streit oder Wettbewerb unter Geschwistern hat durchaus auch etwas positives.
Mein Mann ist übrigens auch das mittlere Kind, hab mal gelesen, dass die Konstellation zu besonders harmonischen Beziehungen führt :) wir hibbeln jetzt erst aufs erste Kind, hoffen aber auf eine große Familie mit mindestens drei Kindern.
PS: Da wir drei Mädels sind wurde mein Papa auch nach jeder Geburt gefragt ob er jetzt denn nicht genug geübt hätte und bereit wäre einen Stammhalter zu zeugen. Seine Antwort darauf war immer: Man bleibt bei dem was man am besten kann! :)