Hallo zusammen,
die Anmeldung hier erfolgte, da ich mir mal die ein oder andere Meinung von ausserhalb anhören bzw. durchlesen möchte. Ich bitte dabei um Verständnis, dass ich zum Job keine näheren Angaben machen möchte.
Ich bin 43 Jahre alt (bin ohne Ausbildung) und habe vor zwei Monaten die Arbeitsstelle gewechselt, bei der ich seit 2001 beschäftigt war. Ich war gerne dort beschäftigt, ja, die Arbeit hat mir Spaß gemacht. Mein Leben war o.k., trieb viel Sport, mir ging es gut.
Im Jahr 2013 erfolgte dann eine schwere Operation, bei der mir der gesamte Magen entfernt wurde, was mich dann auch ziemlich aus der Bahn geworfen hatte. Der Wunsch nach beruflicher Veränderung keimte in mir auf, allerdings hatte ich nie den Antrieb, dies auch wirklich in die Tat umzusetzen. Jedoch wurde ich mit der Zeit immer unzufriedener im Job. Anfang 2018 wurde mir dann ein Angebot in einer leitenden Position unterbreitet, dass ich ohne nachzudenken sofort annahm. Bessere Bezahlung, keine Schichtarbeit, Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Letzteres gab es bei der alten Stelle nämlich nicht. Voller Freude, aber auch mit einer gewissen Portion Nervosität (um nicht zu sagen Angst), habe ich dann Anfang April die neue Stelle angetreten. Jetzt nach zwei Monaten hat sich die anfängliche Freude in pure Verzweiflung gewandelt. Denn mit der leitenden Position kam auch ein gewisses Maß an Verantwortung auf mich zu. Klar, das war von vorneherein klar, dachte auch, dass ich das schon schaffe. Auch mein neuer Chef ging davon aus, dass ich das schaffe. Dem ist leider nicht so. Seit zwei Monaten renne ich nun mit Bauchmschmerzen durch die Gegend, habe mich total abgekapselt, schlafe schlecht bis gar nicht (werde nachts stündlich wach) und gehe mit großer Angst zur Arbeit. Fast jeden Abend sitze ich zu Hause und fange beim Gedanken, am nächsten Tag zur Arbeit zu gehen, an zu flennen. Ich bin verkrampft, vielleicht sogar blockiert, schaffe es dort einfach nicht, mache fast nur Fehler. Am liebsten würde ich alles hinschmeißen und nur noch da weg. Mein Chef hatte bereits angedroht, mich wieder rauszuschmeißen, sollten die nächsten vier bis sechs Wochen nicht besser werden, da er, wie auch ich selber, bei mir keine Fortschritte sieht. Ich habe keine Ahnung, was bei mir nicht stimmt, aber die ständige Angst lähmt mich sehr. Nicht nur auf der Arbeit.
Hobbies habe ich komplett aufgegeben, ich erkenne mich nicht wieder. Freunde und Bekannte haben mir fast alle geraten, bei einem Arzt vorstellig zu werden, aber auch vor diesem Schritt habe ich sehr große Angst. Vielleicht schreibt er mich krank, aber was ist, wenn ich dann wieder zur Arbeit muss??
Mir ist klar, dass es so nicht weitergehen kann, selber kündigen kann ich aus finanziellen Gründen aber auch nicht (auch, wenn ich das gerne machen würde!). Ein Freund meinte neulich zu mir, dass ich in einem "Bur-Out" stecke, hab natürlich auch mal einen Test im Internet gemacht, der das dann bestätigte. Aber es sind Diagnosen von Dr. Google!?
Was soll ich nun machen? Weitermachen, um Kündigung bitten, doch selber kündigen, zum Arzt gehen? Ich weiß es nicht.