Mir fällt auf, dass wahrscheinlich für diesen Post noch einige Infos fehlen :D Entschuldigt bitte!
Ich bin 30, war 1 Jahr in stationärer Behandlung (das hat mir sehr gut getan). Danach habe ich leider die Diagnose Borderline bekommen was in meinem weiteren Therapieverlauf leider als falsch festgestellt wurde (Von auf Borderline spezialisierten Therapeuten, darum sehr sicher). Ich habe natürlich dadurch die Übungen die, die Borderline Patienten machen mitgemacht und was bei denen als Abschwächung von unangemessen starken Gefühlen gewirkt hat habe ich benutzt um Gefühle zu unterdrücken.
Wenn mich meine Eltern beispielsweise verbal stark verletzt haben, habe ich statt etwas dagegen zu sagen Entspannungs und Achtsammkeitsübungen gemacht um es weiter aushalten zu können.
Nun bin ich 3 Jahre ca. aus der Therapie raus und mir geht es sehr sehr gut!
****Achtung ab hier möglicherweise Trigger für einige, weiß ich aber nicht genau :)******
Zu meinen Traumatischen Erlebnissen:
Mein Vater hat als ich klein war sehr viel Alkohol getrunken und ist irgendwie "abgedreht" (keine Ahnung wie ich das sonst beschreiben soll) er hat unverständliche Zeichen an die Wände gemalt und Sachen (anderer Leute draußen) angezündet, er hat seine Schusswaffe immer offen liegen lassen als Drohung und war gegenüber meiner Mutter krankahft eifersüchtig, er hat meine Mutter nachts geweckt um sie in den wahnsinn zu treiben und nach seinem Auszug unser Haus beschattet (hat Nachts den Eingang beobachtet) und allerlei anderes das sprengt hier aber den Rahmen.
Meine Mutter war sehr Gefühlskalt, ich habe schon als Kleinkind täglich Suizidgedanken gehabt und sie hat nur für sich selbst eine Therapie gemacht :-/ Sie ist dann nach der Trennung meiner Eltern, da war ich so 8 arbeiten gegangen, so dass ich sie in der Woche gar nicht mehr gesehen habe. Am Anfang kam sie abends immer an mein Bett und hat meine Hand gehalten. Irgendwann habe ich dann laut ihr mal wütend gesagt, dass sie dass jetzt auch nicht mehr machen braucht daraufhin hat sie mich dann gar nicht mehr beachtet.
Sie hatte wohl eine Art Depression oder so, sie lag immer wenn sie frei hatte in einem abgedunkelten Raum schweigend im Bett (den ganzen Tag).
Meine ältere Schwester hat die ersten 2 Jahre Dinge wie kochen und den Haushalt übernommen und sich sehr lieb um mich gekümmert :)
danach hatte sie leider einen Schlaganfall und musste selber gepflegt werden.
****Ab hier mögliche Trigger vorbei :)*********
Ich habe nun meine Eltern informiert dass ihr Verhalten nicht besonders angemessen war und ich darüber traurig bin. Natürlich nett, also dass sie ja auch nichts dafür können usw.
Mein Vater hat dann geschrieben dass hätte mich ja gestärkt und er hätte ja nichts schlimmes gemacht. Ich bin darüber sehr verletzt da ich es beleidigend finde dass er nicht sehen kann wie mich das Jahre meines Lebens gekostet hat bis es mir wieder gut ging.
Ich habe nun vor den Kontakt zu ihm abzubrechen, ich habe es denke ich verdient respektvoll behandelt zu werden. Ich habe versucht zu verzeihen und es wäre ok gewesen zu erfahren, dass er denkt er habe keine Schuld. Ich kann aber nicht akzeptieren dass er denkt sein Verhalten habe mir gut getan :-/
Angesichts dieser Infos, würde ich gerne wissen wie ihr meine Situation einschätzt. Ich habe dass Gefühl ich werde gesund und kann endlich ehrlich und befreit durchs Leben gehen. Aber psychische Erkrankungen lassen sich ja manchmal von den Betroffenen nicht gut erkennen :-/ Deshalb wäre mir eine Einschätzung von Außen wichtig.
Einen Termin beim Psychiater habe ich übrigens zur Sicherheit bereits ausgemacht, dies dauert allerdings noch ein paar Wochen. Ich weiß das ihr keine Psychologen seid, ich hätte trotzdem gerne Erfahrungsberichte oder ähnliches :-)
Danke und Grüße!