ivar_11965191Ich kann dich gut verstehen, ich hatte auch so einen schlechten Schläfer!
Die ersten drei Monate hat er ausschließlich mit Körperkontakt geschlafen, Tags und Nachts, und im Kinderwagen auch nur solange man geschoben hat. Ich hatte tagsüber nicht mal drei Minuten für mich um mal zu duschen, und zum schlafen bin ich auch nur gekommen, wenn der kleine neben mir lag (normalerweise direkt an der Brust).
Und trotzdem ist er stündlich aufgewacht, selten hat er mal zwei Stunden geschlafen :bete: ein richtiges 24-Stunden-Baby!
Ich hatte mir das vorher auch alles anders vorgestellt, hatte meine Vorstellungen von Erziehung und so, aber in dem Moment ging es dann erstmal nur ums Überleben, da musste ich mir das Leben so einfach wie möglich machen. Familienbett und Dauerstillen, anders wäre ich durchgedreht.
Mit vier Monaten habe ich angefangen, ihn an sein Bettchen zu gewöhnen, da hat es angefangen zu funktionieren, ihn in den Schlaf zu stillen, eine dreiviertel Stunde zu warten bis er im Tiefdchlaf war, und danach ließ er sich tatsächlich ablegen und hat eine weitere dreiviertel Stunde alleine geschlafen. Und das wiederholte sich jeden Abend so oft bis ich auch ins Bett gegangen bin und ihn beim nächsten Aufwachen zu mir geholt hab.
Das wurde dann mit der Zeit immer besser, obwohl er mit einem Jahr immer noch 5-6 Mal pro Nacht wach war.
Der eigentliche Durchbruch kam mit 13 Monaten, da hat er plötzlich einen riesigen Entwicklungsschub gehabt: laufen gelernt, abgestillt (ok, das war meine Entscheidung, weil es mir zu anstrengend wurde, aber anscheinend war er bereit dafür, denn nach einem Tag Theater hat er nie wieder danach gefragt), gelernt im eigenen Bett einzuschlafen und plötzlich wurde er nur noch 1-2 Mal pro Nacht wach. Vorher hatte ich das alles zwar auch schon probiert durchzusetzen, aber es hat halt nie geklappt solange er noch nicht bereit war.
Und weißt du was? Das extrem viele kuscheln und stillen hat ihn sehr stark gemacht. Er ist ein mutiger Draufgänger und für seine anderthalb Jahre schon sehr unabhängig. Zum Beispiel kann ich ihn problemlos bei anderen Leuten lassen, auch wenn er sie nicht gut kennt, denn er weiß ganz genau dass ich wiederkomme, dass ich immer für ihn da war und da sein werde wenn er mich mal braucht.
Wie gesagt, ich kann dich gut verstehen, dass du mal wieder Zeit für dich willst, dass alles sehr anstrengend ist, dass du müde bist... aber ich kann dir versprechen, es wird wieder besser!
Mir hat damals sehr geholfen, dass mein Mann mir jeden Abend den kleinen abgenommen hat, sich mit ihm beschäftigt, mit ihm geredet, ihm vorgesungen, ihn durch die Gegend "fliegen" lassen... :D die beiden haben sich auf die Weise eine ganz eigene Beziehung aufgebaut, ganz anders als mit mir, und in seinen Armen ist der kleine tatsächlich auch so eingeschlafen, was bei mir nicht möglich gewesen wäre.
Wenn du aber unbedingt den Moment des stillens vom einschlafen trennen willst, dann rate ich dir das auch wirklich zeitlich zu trennen. Nicht nach dem stillen hinlegen, das funktioniert bei der Sorte Babys nur selten, sondern ein ganz anderes Schlafritual entwickeln. Zum Beispiel stattdessen in den Schlaf schaukeln, wiegen, singen, kuscheln...
Auf jeden Fall wurde mir das so geraten, auch wenn es im Endeffekt bei uns nicht funktioniert hat, aber einen Versuch ist es wert.