Hallo!
Ich versuche mir einfach mal alles von der Seele zu schreiben:
Schon seit längerem fühle ich mich furchtbar einsam und alleine. Dann fällt mir alles total schwer und richtig konzentrieren kann ich mich auch nicht.
Zu meiner 'Geschichte':
Meine Kindheit war richtig schön. Ich bin ländlich aufgewachsen, hatte Freunde, mit denen ich immer was machen konnte und fühlte mich wirklich glücklich.
Leider rutschte ich mit 13/14 in die Magersucht und hatte damit auch 2 Jahre zu kämpfen (mit Klinikaufenthalt und Therapie), ehe sich die Magersucht nach der Klinik dann in eine atypische Bulimie wandelte.
Durch die Essstörung habe ich damals meine 2 besten Freundinnen verloren, was mir noch heute oft zu schaffen macht. Ich glaube, sie wussten selbst nicht, wie sie damit umgehen sollten, aber seitdem ich von ihnen ignoriert und runtergemacht wurde, habe ich furchtbare Angst vor Ablehnung und dem 'Fallen gelassen werden'.
Ich hatte zwar bis auf meine 2 besten Freundinnen noch ein paar andere Freunde, mit denen ich dann die restliche Schulzeit verbacht habe, aber ich fühlte mich immer wie das 5. Rad am Wagen.
Zudem kam, dass ich (auch wenn ich aus der Klinik entlassen wurde) vom Gewicht her zwar gesund war, aber keineswegs von der Psyche. Ich beschäftigte mich immer noch täglich mit 'Abnehmen', 'Essensgedanken', 'Die Zahl auf der Waage', etc. Besonders schwer machte es mir zu schaffen, dass ich durch die Essanfälle, die ich durch die Bulimie hatte, immer mehr zunahm und mich daher körperlich ziemlich schlecht fühlte.
Immer hatte ich das Gefühl, im Schatten meiner hübschen, schlanken Freundinnen zu stehen. Da ich zusätzlich noch ein eher ruhiger, stiller und schüchterner Mensch bin, hat mir das auch nicht gerade weitergeholfen.
Dennoch konnte ich in meinen letzten Schuljahren noch die ein oder andere Freundin dazu gewinnen.
Nach der Schule habe ich dann direkt mit meinem Studium gestartet und bin von zuhause ausgezogen. Ich glaube, dieser Auszug in eine eigene Wohnung hat mir richtig gut getan. Auch wenn es am Anfang furchtbar war, ich fast ausschließlich mit meinen Essstörungsgedanken und Depressionen beschäftigt war, so hat sich die Lage nach einem halben Jahr etwas gebessert.
In meiner Uni habe ich mich mit 2 sehr netten Mädchen angefreundet, mit denen ich auch öfters was mache.
Dennoch vermisse ich schon seit langem einen Menschen, dem ich mich voll und ganz anvertrauen kann und der mich nicht so schnell aufgibt.
Ich habe vor einem Jahr ein Mädchen über Facebook kennen gelernt, bei der ich das Gefühl hatte, dass wir super gut zusammen passen. Wir haben uns auch mehrmals getroffen und ihr konnte ich mich ganz öffnen.
Leider hat sie mit ähnlichen Problemen wie ich zu kämpfen und zurzeit geht es ihr gar nicht gut. Das macht mir zu schaffen, vorallem weil sie nicht gerne darüber redet und ich das Gefühl habe, wir driften wieder auseinander, was in mir wieder die Angst vor dem Verlassen werden hervorruft.
Zurzeit habe ich Semesterferien und verbringe diese Zuhause. Allerdings sind viele meiner Freunde nicht in meinem Heimatort, sodass ich oftmals nur in meinem Zimmer sitze und ab und an rausgehe.
Deswegen denke ich auch viel zu viel nach und mich überkommen wieder riesige Selbstzweifel an mir.
Ich sehne mich irgendwie verzweifelt nach Nähe und Freundschaftlichen Beziehung. Dadurch, dass ich es endlich schaffe, die Essstörung so langsam hinter mir zu lassen, ist einfach wieder viel zu viel Raum in meinem Kopf, der sich nicht mit Essen, Abnehmen etc beschäftigt.
Das gibt mir auch das Gefühl, nichts mehr zu haben, an das ich mich klammern kann. So furchtbar die ES auch ist, sie gibt einem doch irgendwie einen gewissen Halt.
Und dadurch, dass ich nicht mehr sooft daran denke, merke ich, wie viel ich durch diese Krankheit verpasst habe.
Ich fühle mich einsam, weil ich das Gefühl habe, dass mich die Menschen nicht mögen, weil ich seltsam bin.
Oft genug haben mir meine Schulfreunde gesagt, ich sei 'komisch' und 'seltsam'.
Auch fehlt mir dieser Mensch, der mich versteht und mich einfach so nimmt, wie ich bin. Ich weiß, dass der nicht so eben auftaucht und zack ist er da, aber seitdem mich meine 2 besten Freundinnen hängen gelassen haben, sehne ich mich danach.
Ich fühle mich komplett wertlos und habe das Gefühl, dass ich den Freunde, die ich jetzt habe (und bei denen ich mich bei einigen echt anstrengen muss, dass sie noch erhalten bleiben), egal bin.
Auch stört mich immer mehr meine eigene Unsicherheit und Schüchternheit. Ich fühle mich ziemlich unwohl, wenn ich mal im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehe und fremde Menschen anzusprechen ist für mich fast ein Ding der Unmöglichkeit. Zu groß ist meine Angst, dass ich ihnen auf die Nerven gehen könnte, oder sie mich ablehnen würden. Ich weiß selber, dass das immer mal passieren kann und dass das auch völlig normal ist, aber die Angst ist dennoch da.
Deswegen würde ich gerne versuchen, etwas dagegen zu tun. Also gegen die Schüchternheit. Ich will versuchen, mich meinen Ängsten zu stellen und mich an Dinge zu trauen, die ich mich normalerweise nicht trauen würde.
Dadurch hoffe ich, dass ich vielleicht neue Leute kennen lernen könnte.
(Okay, ich glaube der Text ist vollkommen unstrukturiert...Tut mir Leid deswegen, irgendwie springen meine Gedanken hin und her.)
Meine Frage wäre nun:
Habt ihr Tipps, was man gegen meine Schüchternheit tun kann, oder habt ihr vielleicht sogar selbst Erfahrungen als Schüchterner gesammelt, die euch geholfen haben?
Und findet ihr es 'schlimm', wenn man keine 'beste Freundin' hat?
Ich hoffe, das ganze klang nicht allzu verwirrend, und ihr habt vielleicht ein paar Ratschläge für mich? Vielleicht gibt es auch jemanden, der etwas ähnliches erlebt hat?
Danke schonmal!
LG