kamala_11901399wobei sich da schon unglaublich viel gebessert hat, muss man fairer Weise dazu sagen. Jetzt haben die Kinder immerhin die Möglichkeit, Hilfe zu erhalten, statt alle Nase lang als "intelligent aber faul" (stand bei mir so im Zeugnis, in Gespräch haben es Eltern und Lehrer auch gern "stinkend faul" - und bedeutend mehr in der Nettigkeitsstufe - genannt) bezeichnet und mit den entsprechenden Reaktionen bedacht zu werden. Da gab es Strafen für die "Ausreden" statt der Unterstützung. Ganz toll und verdammt prägend für's Leben in diesem Alter.
Funktionale Autisten haben üblicher Weise kaum die Schule geschafft, die Berufsausbildung erst recht nicht - obwohl sie teilweise hochintelligent sind und wenn sie das Glück haben, dennoch in einen passenden Job zu kommen, dort wirklich überragend auf ihrem Gebiet sind.
Was auch für viele andere gilt, die beispielsweise primär autodidaktisch lernen, wohl auch heute noch.
Von Gehörlosen nicht zu reden, die wurden unabhängig von ihrer Intelligenz mal sowieso auf dem Niveau "Amöbe" eingestuft.
Das ist alles noch lange nicht gut, aber schon sooooooooo viel besser als noch zu meiner Schulzeit (bin 1981 eingeschult wurden). Dennoch denke ich, dass immer noch zu viele durchs Raster fallen, weil sie einfach anders lernen.
Mein Mini erzählte mir gestern übrigens, dass sie in der Schule das Thema "Lernen lernen" hatten - finde ich total super. Ich habe eigentlich erst im Studium herausgefunden, wie ich am besten lerne, weil es da den Raum dafür gab, der vorher komplett fehlte. Verdammt spät. Hätte ich in der Schule nicht damit ausgleichen können, dass ich generell sehr leicht lerne...
Ich habe mir erklären lassen, was sie da wie besprochen haben - ok, das ist noch lange nicht perfekt und da geht noch was, aber immerhin ist es jetzt THEMA. Es ist im Bewußtsein der Lehrer, der Kinder, der Eltern, dass das nun einmal nicht bei allen auf die gleiche Weise flutscht - und dass nichts verloren ist, weil Plan A nicht so toll funktioniert, da muss man einen besseren Weg suchen - und hat das Wissen und Bewußtsein, dass es andere Wege GIBT.
Das mit dem Festlegen der schulischen Laufbahn in der 5. Klasse finde ich deswegen vor allem (Pardon) bescheuert, weil es da im Grunde nur auf den Ehrgeiz der Eltern ankommt. Niemand kann in dem Alter sagen, was das Kind möchte. Wo es sich hin entwickeln wird, mit welchen Interessen, welche Laufbahn es einschlagen wird und möchte - und welchen Preis es dafür bereit ist zu zahlen. Mit der 11. Klasse wie bei mir ist wohl eher zu spät, irgendwo zwischen 7. und 9. Klasse fände ich sinnvoll.