ermir_12349936Wie wäre es, wenn jeder erst Mal seinem eigenen Wunschstudiengang nachgeht?
Ist das Kernproblem deines Textes vielleicht auch der Konflikt zwischen Individualität/Selbstverwirklichung und einer Paarbeziehung?
Erfahrungsgemäß stellen sich Studienanfänger ihren Traumstudiengang ganz besonders toll vor. Nach den ersten anfänglichen Wochen, Vorlesungen, Seminararbeiten usw. prallen viele ,,Erstis" auf den harten Boden der Realität und bemerken, dass ihr anfangs gewähltes Traumstudium, wohl doch nicht so toll ist und vielleicht doch gar nicht zu ihnen passt.
,,Probieren geht über studieren" , ist ein bekanntes Zitat und vielleicht auch für deine Lebenssituation zutreffend. Soll heißen: Probiert es doch erst einmal aus. Jeder studiert das was er möchte. Unabhänig voneinander. Auch wenn dies erst mal Fernbeziehung bedeutet.
Eine Fernbeziehung bringt auch gewisse Vorteile mit sich. Jeder von euch beiden kann sich Werktags voll und ganz auf sein Studium konzentrieren, in Ruhe und ungestört lernen, neue Kontakte knüpfen, oder der Studentenvereinigung beitreten. Und das alles ohne unbedingt den Partner im Hinterkopf zu haben, der vielleicht jetzt schon zuhause auf einen wartet. Außerdem werdet ihr euch viel mehr auf das Wochenende freuen und eure gemeinsame Zeit viel mehr schätzen.
Jetzt betrachten wir das ganze aus einer anderen Perspektive. Stell dir vor ihr zieht in eine Stadt an deren Hochschule/ Uni ihr beide studieren könnt. Wer sagt denn, dass ihr ungefähr die gleichen Vorlesungszeiten haben werdet? Was wenn ihr total unsyncron voneinander die Uni besuchen müsst und euch dann eigentlich auch nur Nachts im Bett begegnet, oder mal zum Lunch in der Mensa?
Dann hast du vieleicht deinen Traum von Biotechnologie aufgegeben, bist mit deinem Freund umgezogen und im Endeffekt bleibt trotzdem zu wenig Zeit zu zweit.
Ich denke das der Ansatz, dass einer von beiden seinen Wunschstudiengang aufgibt, grunsätzlich falsch ist und das irgendwann zu frustration führen wird.
Und entschuldige, aber wer garantiert dir denn, das ihr in 4 Jahren noch ein Paar sein werdet? Vielleicht eintwickelt ihr euch zwischenzeitlich in verschiedene Richtungen und du wirst deine Entscheidung bereuen.
Es könnte ebenfalls sein, dass du es ihm irgendwann zum Vorwurf machst, seinetwegen deinen Traum aufgegeben zu haben.
Die persönliche Zukunftsperspektive sollte niemals eine ENTWEDER, ODER Entscheidung sein. Versucht dies doch einfach in eine UND-Konzeption zu verwandeln...Studium UND Paarbeziehung (trotz Wochenendbeziehung).
Ein Studium bedeutet oftmals auch verzicht - aber das werdet ihr beide selbst noch bemerken.;-)