coskun_12905327Hallo schlingel09,
also ich bin ebenfalls eine alleinerziehende Mama, die vom Vater des Kindes getrennt lebt. Ich befinde mich in einer neuen Partnerschaft (Fernbeziehung/Wochenendbeziehung), und bin also immer noch alleinerziehend.
Da du um Erfahrungsberichte von anderen Mamas gebeten hast, möchte ich dir einen kleinen Einblick in mein Leben gewähren.
Mein Verhältnis zum Kindsvater ist nach wie vor sehr angespannt. Mit der Zahlung des Unterhalts, sowie bei der Einhaltung von Absprachen bezüglich der Betreuung des Kindes gab es immer wieder Probleme. Am Ende blieb mir nur der Weg über das Jugendamt, wo ich eine Beistandschaft beantragen musste.
Trotz all der Probleme und Differenzen die zwischen euch stehen mögen, möchte ich dir einen Rat mit auf den Weg geben, sei DU der klügere Elternteil!
Ich war früher mal als Pädagogoin in einer Kindertagesstätte tätig und was man da alles an Scheidungskrieg und Schlachten um die Kinder mitbekommt, ist wirklich unschön.
Was ist denn das Ziel in der Erziehung deines Sohnes?
Ich denke jedes Elternteil ist bestrebt sein Kind zu einem mündigen Menschen zu erziehen, der in der Lage ist selbständig Entscheidungen zu treffen.
Denkst du, dass die Kindesmutter diesbezüglich mit gutem Beispiel vorran geht? Ich denke nicht.
Den anderen Elternteil bei dem eigenen Kind schlecht zu reden ist einfach eine grauenhafte Handlungsweise, meiner Meinung nach, verzweifelter Eltern.
Dein Sohn ist ein Kind, welches logischerweiße beide Eltern zu gleichen Teilen liebt. Jegliches schlecht reden schadet da nur. Sagt eurem Sohn lieber, dass Mama und Papa zwar nicht mehr zusammen leben, aber trotzdem beide immer für ihn da sein werden. Was euer Sohn braucht, ist Stabilität und Liebe von beiden Elternteilen.
Erklärt ihm, dass es in Ordnung ist, wenn er euch beide gleichermaßen lieb haben darf. Das Mama nicht traurig ist, wenn er sein ,,normales" zuhause verlässt, um mal einen Tag beim Vater zu verbringen.
Wie fühlt dein Sohn? Wenn Mama ihm die Besuche bei Papa versucht auszureden? Denkst du das sich sowas gut anfühlt? Es führt eher zu einer emotionalen Unausgeglichheit, weil ein Kind nicht verstehen kann, wieso es plötzlich nicht mehr bei seinem Papa sein darf, da er seinen Papa liebt.
Setzt euch an einen Tisch. Redet miteinander. Akzeptiert, dass ihr als Liebespaar gescheitert seid, jedoch als Eltern weiterhin als Team arbeiten müsst. Wenn sie sich alleine gelassen fühlt, biete ihr deine Hilfe an. Beaufsichtige dein Kind auch mal, damit die Kindesmutter mal Zeit für eine Auszeit findet, sich einen Besuch beim Frisör gönnt, während du euren Sohn betreust.
Elternsein bedeutet an einem Strang ziehen - auch nach einer Trennung.