Hey,
ich bin 19 Jahre alt, 168 groß und wiege jetzt ca. 66,5 Kilogramm.
Letztes Jahr habe ich 71 gewogen, fand mich aber nicht schön, und habe durch Kalorien zählen meine Ernährung ziemlich umgestellt. Bin dann auf 65 runter, konnte das aber nur schwer halten, und habe mit 66 Kilo ein Gewicht gefunden, was ich an sich ziemlich gut und ohne Probleme halten kann. Ich habe Kurven, bin aber nicht dick. Mein Ziel ist es jetzt eigentlich, mein Gewicht zu halten, meinen Körper aber zu definieren, besonders meinen Bauch.
Nun komme ich aber von dem Kalorienzählen überhaupt nicht mehr weg. Ständig ertappe ich mich dabei, wie ich die Kalorien die ich gegessen habe, überschlage, und mich stresse, wenn es dann doch Mal über die 1800 Kalorien geht. Ich esse primär ziemlich gesund, meine Hauptmahlzeiten sind meistens ausgewogen, ich esse viel und gerne Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und auch Eiweiß durch Magerquark oder Haferflocken kommt nicht zu kurz.
Dennoch vergleiche ich mich ständig. Wenn ich meine Freundinnen frage, was sie heute schon gegessen haben, und ich dann um 15 Uhr höre, dass sie außer einem Brötchen heute morgen um 9 noch nichts gegessen haben, ich hingegen schon Haferflocken, Müsli, zwischen drin da mal einen Apfel und da mal eine Möhre und vielleicht auch noch ein Stück Schokolade, stresse ich mich direkt. "Ich esse zu viel", "Ich hätte auch weniger essen können". Wenn wir am Esstisch sitzen und ich die einzige bin, die sich nochmal nachnimmt, reagiere ich direkt mit Unsicherheit - darf ich jetzt noch einen Teller essen, oder ist das zu viel? Wenn ich abends dann mal Schokolade esse, vielleicht auch etwas mehr als geplant, könnte ich fast los heulen. Ich muss dazu sagen, dass ich gerne esse, auch gerne mal größere Portionen. Ich freue mich immer über neue Gerichte und probiere gerne alles, was ich an neuen Gerichten finden kann.
Dazu kommt jetzt auch noch die Weihnachtszeit - Freitag gehts auf den Weihnachtsmarkt, Samstag morgen zum All-You-Can-Eat-Brunch, Sonntag ist der erste Advent, ...
Und anstatt mich zu freuen, überlege ich die ganze Zeit, was ich essen darf, wie ich meine Hauptmahlzeiten am Besten plane, wo meine Grenzen sind. Der Gedanke, dass ich beim All-You-Can-Eat-Buffet vielleicht Pancakes und danach noch einen Obstsalat etc. esse, macht mich jetzt, eine Woche vorher, schon ziemlich fertig.Seit Wochen gucke ich, was wir an Weihnachten essen können, und ertappe mich immer wieder bei dem Versuch, ein möglichst kalorienarmes Gericht zu wählen. Der Gedanke ans Plätzchen backen beschäftigt mich ebenfalls. Am Liebsten würde ich alle Situationen in denen ich mit kalorienhaltigen, fettigen und weniger gesunden Lebensmitteln konfrontiert werde, vermeiden.
Einerseits möchte ich einfach Essen können, ohne nach zu denken. Worauf ich Lust habe, nicht komplett übertreiben, aber mich auch nicht einschränken. Andererseits habe ich so Angst davor, dass ich dick werde und keinen flachen Bauch kriege.
Dazu muss ich sagen: Ich gehe im Moment wieder jeden zweiten Tag trainieren, und mache da immer ca. eine Stunde Crosstrainer. Zu Beginn hat mir der Sport auch geholfen, nach dem Motto "Okay, du hast jetzt vielleicht etwas mehr gegessen als geplant, aber dafür warst du ja auch Sport machen!" - inzwischen geht es jedoch in die entgegen gesetzte Richtung, und ich kriege schlechtes Gewissen wenn ich die Kalorien die ich durch Sport verbrannt habe, wieder drauf esse.
Ich weiß, dass schlechte Ernährung in Maßen völlig okay sind. Ich weiß auch, dass jeden Tag ein Riegel Schokolade nicht schlimm ist und mich nicht dick macht. Aber wenn es dann mal zwei Riegel werden oder ich zwei Tage nach einander Mal schlemme und lecker und viel esse, habe ich so schlechtes Gewissen, dass sich meine nächsten Stunden nur noch darum drehen, wie ich das denn jetzt wieder ausgleichen könnte..
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