Hallo zusammen,
ich bin sehr verzweifelt.
Ich bin seit über 7 Jahren mit meinem Freund zusammen, zwischenzeitlich waren wir ein halbes Jahr getrennt. Wir sind zusammen, seit wir 18 sind. Er ist aber nicht meine erste große Liebe, sage ich noch dazu.
Er ist ein herzensguter Mensch, trotzdem kann er mir einige Bedürfnisse einfach nicht erfüllen und konnte es auch nie. Daher vermute ich, wird er es auch weiterhin nie können. Oft haben wir schon darüber gesprochen, oft wollte er etwas ändern, aber da es in seinen Augen vermutlich nur 'Kleinigkeiten' sind, ist da nie viel passiert.
Momentan sehen wir uns extrem selten, einmal die Woche vielleicht. Sex haben wir seit fünf Monaten nicht mehr. Küsse sind eher lieblose Schmatzer als wirkliche Küsse, auch wenn ich merke, dass er wirklich versucht, sich Mühe zu geben, seit ich mich distanziere, was Zärtlichkeiten angeht.
Vor fünf Monaten habe ich einen anderen Mann kennengelernt. Erst waren die Treffen rein freundschaftlich von meiner Seite, irgendwann fing es dann an zu kribbeln. Wir haben uns geküsst - und wow. Ich habe noch nie jemanden so schön geküsst und mit jemandem beim Küssen so sehr harmoniert. Das hat mich umgehauen. Wir haben also einige Male rumgeknutscht, weil wir es beide nicht lassen konnten. Bitte keine Moralpredigten an dieser Stelle. Im Bett gelandet sind wir noch nicht miteinander. Wir haben sehr viel gemeinsam, ich fühle mich so wohl bei ihm und habe das Gefühl, mit ihm zusammen steht mir die ganze Welt offen.
Erst dachte ich, es wäre vielleicht nur eine Phase, die vorübergeht. Mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher.
Mein Freund weiß, dass es den Anderen gibt und der Andere weiß auch, dass es meinen Freund gibt.
Ich bin nicht sicher, ob ich noch genug empfinde, um mit meinem Freund zusammen zu bleiben.
Ich bin aber auf der anderen Seite auch nicht sicher, ob ich genug für den Anderen empfinde oder ob ich vielleicht einfach projiziere!?
Wie finde ich das heraus?
Ich habe wahnsinnige Angst davor, die falsche Entscheidung zu treffen. Einerseits möchte ich sieben Jahre nicht einfach wegwerfen, andererseits bin ich momentan nicht mehr allzu glücklcih in der Beziehung. Ich möchte meinem Freund nicht wehtun, er ist mir als Mensch sehr wichtig. Wenn ich ihn sehe, tut mir das alles so unendlich leid, was da gerade passiert. Das hat er nicht verdient, auch wenn er Ähnliches gemacht hat. Doch er hat dann gemerkt, dass die Trennung die falsche Entscheidung war und kam zu mir zurück...
War schon mal jemand in einer ähnlichen Situation? Habt ihr die Beziehung beendet oder nicht? War es rückblickend die richtige Entscheidung?
Habt ihr einen Rat für mich?