agrona_12853298hmk, vorangestellt: ich bin Informatiker, meine Erfahrung im Bereich "Grafikdesign" ist eher ... sehr überschaubar :D und ich kenne auch noch niemanden, der in dem Bereich arbeitet. Kurz: ich fische etwas im Trüben.
Aber da haben wir doch schon mal einen wichtigen Punkt in Deiner Antwort: Du bist sehr zielstrebig. Wundervoll. Gerade in einem sehr kreativen Bereich besteht doch eher die Gefahr, dass man vor lauter Kreativität auch mal das Ziel aus den Augen verliert, oder? Also ist das ein ganz dicker Pluspunkt für Dich. Damit kannst Du super angeben ;)
Ok, was macht man als Grafikdesigner... *etwas ratlos guckt* sowas wie Logos / CI für Unternehmen entwerfen? Dann brauchst Du ein breites Grundwissen über alle Branchen, damit Du weißt, was bei einem Arzt der Kernpunkt ist. Oder bei einem Frisör. Oder einer Versicherung. Damit Du zu allen Kunden einen guten Kontakt herstellen kannst und Dich in ihre Wünsche und Ziele einfühlen kannst - und die für sie umsetzen kannst.
Da hilft "Lebenserfahrung" manchmal weiter als 70 Jahre Berufserfahrung. Mit offenen Augen durchs Leben gehen mehr als 138456010872465 abgeschlossene Projekte.
Du hast nicht "wenig" Berufserfahrung, Du HAST Berufserfahrung. Du weißt, wie es in der Branche läuft, Du hast Erfahrungen damit, wie man Projekte umsetzt, wie man die Theorie der Ausbildung für den Kunden sinnvoll umsetzt usw. - rechne das nicht runter.
Ok, was unterscheidet sonst noch in Deinem Bereich eine gute Arbeit von einer schlechten? Das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen auf jeden Fall. Sogar ich weiß, dass man im Grafikbereich auch locker 5h Arbeit in etwas hineinstecken kann, wo ich als Laie danach den Unterschied vorher / nacher nur sehe, wenn man mich mit der Nase direkt drauf dauzt. - Für einen Arbeitgeber, der letztlich mit dem Ergebnis der Arbeitszeit Gewinn machen muss, wäre das bestimmt ein wichtiger Punkt. Dürfte nicht schaden, mal "zufällig am Rande" zu erwähnen, dass Dir das klar ist und Du das auf dem Radar hast.
Du machst Fehler und bekommst Kritik - ok, ist bei uns allen so :cool:
Im Übrigen auch bei all Deinen Ex-Kollegen, die Du in den Praktika und in dem Berufsjahr erlebt hast. Nun überlege Dir mal in Ruhe, welche Fehler die gemacht haben und wo Du damit besser warst. Wo Du Stärken hast, die diese Fehler verhindern. - auch Pluspunkte für Dich. Hübsch anstreichen, einrahmen und deutlich sichtbar aufhängen :D
Und noch mal: klar hast Du Schwächen. Hat jeder, es wäre ziemlich irre, wenn Du die nicht hättest. Was zählt, auch in einem Bewerbungsgespräch, ist nicht, dass man keine Schwächen hat. Das würde einem zu Recht eh keiner glauben und man wäre umgehend "unten durch". Was zählt ist, dass man seine Schwächen kennt - und sinnvoll damit umgeht. Wenn Du unter Stress hektisch wirst und Fehler machst, überlege Dir, wie Du das abfangen kannst. Hilft Dir nicht nur beim Bewerbungsgespräch, weil Du dann gleich einen Plan aus dem Ärmel ziehen kannst - sondern Dein ganzes Berufsleben lang.
Wie gesagt, ich habe zu wenig Plan von Deinem Beruf, ich kann Dir keine Tipps geben, die in Deinem Bereich liegen. Aber ... ich sage es mal so: in meinem Job kann ein simpler Zahlendreher schnell mal 4-5 stelligen Schaden anrichten. Kommt nicht so gut ... ;) Nun bin ich ein Mensch, ich KANN nicht ausschließen, dass es passiert. Aber ich arbeite mit Checks, die das Risiko minimieren und mit Kontrollen, damit es mir im Notfall so schnell wie möglich auffällt.
Gerade Checklisten sind etwas, was SUPER bei Stress und Hektik funktioniert. Man muss nicht an alles selbst denken, das ist ein Selbstläufer, der einen führt und sehr darin unterstützt, dass man so wenig wie irgend möglich vergisst, egal wie ******* die Situation auch sein mag.
Nächster Punkt zum Umgehen mit Stress: es hilft immer, mal einfach 5 min das Tempo rauszunehmen. Aktiv und bewußt. Das nimmt der ganzen Nummer verblüffend viel Schwung und Macht.
=> mit solchen Strategien kannst Du Dich "rüsten" und "bewaffnen" und dann kannst Du viel unbesorgter "in den Kampf ziehen" - und im Bewerbungsgespräch vorher deine glänzende Rüstung präsentieren.
Bei den Kollegen - ok, Du bringst Dich wenig ein. Rein hypothetisch: was müsste passieren / sich ändern, damit das anders ist?