Was mir in meiner Verhaltenstherapie geholfen hat, war, durchzuüberlegen, wie schlimm das denn jetzt wirklich wäre, wenn die Fälle eintreffen würden, vor denen ich Angst habe. Was wäre so schlimm daran zu sterben - es sterben täglich unglaublich viele Leute, ich bin auch nicht besser als die.
Wenn du die Gedanken hast, schwul zu sein, obwohl du es nicht bist. Vielleicht dem einfach mal nachgeben und durchüberlegen, was denn wirklich so schlimm daran wäre schwul zu sein. Dann probierst dus halt mit dem Mädchen und wenn du realisierst, dass du doch schwul sein solltest, machst du halt Schluss und suchst dir einen Mann.
Da kann man in einer Therapie sehr viel drehen und auch deine ganze Dynamik entkoppeln. Du kannst es ja so sehen, dass deine Zwangsgedanken umfallende Dominosteine sind (ich nehme an, es beginnt meistens mit einem kleinen Gedanken, der mehr und mehr ausufert, bis er das einzige ist, woran du noch denken kannst). Bei der Therapie wird jeder einzelne Dominostein angeschaut, durchbesprochen und dann sucht man gemeinsam die Methode, die dir hilft, den Dominostein aus der Kette rauszunehmen. Und mit der Zeit kann man einen Stein nach dem anderen rausnehmen.
Ein paar werden sicher das ganze Leben lang stehenbleiben, aber das macht auch die individuelle Persönlichkeiten aus. Es gibt auch unter "normalen" Leuten die Grübler, Pessimisten, Ängstlichen, Nervösen, etc.
Das Ziel ist es einfach, dass dich deine Persönlichkeit nicht mehr in deinem täglichen Leben einschränkt.