Hallo!
Wie gut, dass du hier schreibst und hier noch einmal über alles „sprichst“, was dich gerade umtreibt! Wie geht es dir denn heute – und mit den Antworten hier? Konnten sie dir weiterhelfen?
Und vor allem: Konnte es dir helfen, dir alles von der Seele zu schreiben? Du bist gerade richtig zerrissen: Einerseits ein geplantes Baby (und gleich hat es geklappt!) sowie Freude und Rührung darüber, andererseits Angst, Verunsicherung und sogar ein stummes Verlangen nach Abtreibung. Was dir aber im Herzen weh tut, wie auch deiner Mutter – bis heute.
Im Herzen – da nimmst du wohl deine Gefühle wahr. Da spürst du, eine Abtreibung würde dich sehr verletzen. Und jetzt es ist, wie wenn ein anderer Bereich in dir (ist es der Kopf?) nun Angst bekommt.
Diese Angst, die „Andererseits“-Gedanken, holt dich wohl vor allem nachts ein, bringen dich beinahe um deinen Schlaf. Wodurch du erst recht nicht klar denken kannst. Das stelle ich mir sehr schwierig und belastend vor!
Ich finde es total wichtig, dass du deine Gedanken ernst nimmst und sie betrachtest. Du für dich. Ohne psychischen Druck. Damit du für dich zur Ruhe kommst und wieder klar denken kannst. Und hinterher zu allem stehen kannst.
Vor wenigen Monaten hast du dir noch ein Baby gewünscht...was erschien dir da denn reizvoll an dem Gedanken? Magst du da noch einmal hineinhören in dich?
Vermutlich wart ihr euch einig, du und dein Freund, hm? Ihr wohnt schon zusammen, oder? Und ihr habt euch das schön ausgemalt, das Leben zu dritt. Was könnte das Baby denn nun kaputtmachen? Du möchtest mit deinem Freund noch soo viel erleben, schreibst du. Das kann ich gut verstehen – du bist jung, und das Leben steht euch offen. Was gibt es denn, was mit Baby nicht möglich wäre?
Du erwähnst auch, du gibst alles auf. Was genau meinst du damit?
Ja, und es ist wirklich toll, dass eure Familien hinter euch stehen! Wohnen sie denn in der Nähe? Bestimmt würden sie euch gern unterstützen und könnten dir helfen, eben damit du nicht so viel aufgeben musst. Was denkst du?
„Mein Freund kann teilweise so weiter machen“. Meinst du beruflich? Was macht er denn?
Wie schön auch, dass ihr gemeinsam beim Ultraschall war! Da steht dein Freund dir wirklich zur Seite, auch in der Schwangerschaft. Wie ging es ihm denn, als er das Baby erstmals sah? Das ist ja wie ein großes Kennenlernen und Staunen...ist es denn das, was dich so berührt hat beim Arzt? Wunderbar, dass bisher alles in Ordnung ist mit eurem Baby!
Weißt du - wie hier schon geschrieben wurde: Es ist gar nicht ungewöhnlich, dass die Schwangerschaftshormone frau in den ersten Monaten ganz schön aufwirbeln! Es muss sich erst einmal ganz vieles einspielen. So eine Schwangerschaft ist für den Körper ja eine große Phase der Veränderung. Da geraten oft auch die Gefühle erst einmal durcheinander. Um sich dann wieder neu zu ordnen. Und das darf einige Zeit beanspruchen. Kannst du dir vorstellen, dass du dir die Zeit gibst, die du brauchst, um dich uneingeschränkt über dein Baby freuen zu können? Wahrscheinlich hat es genau deswegen die Natur so eingerichtet, dass uns ganze neun Monate zur Verfügung stehen, damit sich alles einpendeln kann, der Körper, unser Leben, Herz und Verstand.
Das sind nun viele Fragen und Gedanken. Ich hoffe, dass sie dir zum Überdenken helfen können.
Magst du dir die Zeit dazu geben?
Kristella