Hallo,
ich bin weiblich und 18 Jahre alt.
Also, als ich 4 Jahre alt war wurde ich vom damaligen Freund meiner Mutter öfters sexuell missbraucht, da fingen dann auch bis ich ca. 8 Jahre alt war meine Wutausbrüche an, sie wusste nicht warum und ging mit mir schließlich zu einer Psychologin, erst als ich 13 war, realisierte ich dann was mit mir als so kleines Mädchen passiert war, weil ich auf der Straße einen Mann gesehn habe der mich mit so einem Blick, es war ein leerer, lustvoller Blick, angeschaut hat und ich wie erstarrt da stand. An diesem Tag fingen dann diese Träume an, Alpträume die ich nicht deuten konnte, sie waren so echt, als würde ich zu schauen was mit mir passiert. Über diese Träume habe ich dann mit meiner früheren Psychologin gesprochen und so habe ich es eben realisiert was passiert ist. Wir haben beschlossen es meiner Mutter zu sagen, diese war natürlich am Boden zerstört, dass sie nicht gemerkt hat warum ich dann aufeinmal immer ausgeflippt bin und alles..
Sie hat sich auch viele Vorwürfe gemacht, dass sie es vielleicht auch deshalb nicht gemerkt hat, weil ich einen 4 Jahre ältern behinderten Bruder habe, der halt natürlich immer schon mehr Aufmerksamkeit bekam, da er so oft im Krankenhaus lag.
Als ich dann 14 war, war mein Bruder 18 und er hatte Depressionen, da er in der Schule wegen seiner Behinderung gemobbt wurde und dazu kam noch, das er sich als schwul geoutet hat. Er begann sich zu ritzen und kam dann auch auf eine psychosomatische-Station. In der Zeit ging es mir natürlich auch nicht gut, er ist der beste Bruder der Welt! Doch ich wollte/konnte meinen Schmerz, meine Trauer darüber nicht so zeigen, da es ihm ja schon schlecht ging, deshalb hielt ich mich für meine Mama und meinen Bruder zurück.
Als ich dann 15 wurde, am 8. Mai 2014, wurde ich 20 Tage danach, 28. Mai 2014, am Weg zu meinem Freund überfallen - mit fesseln, Mund zu kleben, begrabschen - zu mehr kam es gottseidank nicht, da der Täter irgendetwas gehört oder gesehen hat und schnell wek war, da ich mich gottseidank irgentwie mit meinen gefesselten Ärmen verbiegen konnte um an mein Handy in meiner Jackentasche zu kommen, konnte ich meinen Freund anrufen - der Ort des Geschehens war ein Innenhof, wo keine Menschenseele war, nur ein Container, hinter den mich der Täter beim vorbeigehen gezerrt hat, als hätte er auf mich gewartet.. das Schlimmste, es war erst ca. 20 Uhr, also im Mai sogar noch hell und trotzdem hat mich niemand gehört noch diesen Überfall gesehen - mein Freund befreite mich schließlich und hat noch einen Freund von sich angerufen, der die Polizei verständigte.. sie nahmen uns, gleich mit auf die Wache um Aussagen aufzunehmen und liesen auf meine Beschreibung hin auch gleich eine Fahndung raus und behielten meine Kleidung für DNA-Spuren - den Täter fanden sie nie..
Nach diesem Abend, ging es mir natürlich extrem schlecht, meine heutige Psycholigin nennt diesen Vorfall eine retraumatisierung und ich konnte dann mein 9. Schuljahr nur mit einem nicht beurteilten Zeugnis abschließen, da ich nicht mehr in die Schule gehen konnte, meine Alpträume handelten dann nicht mehr nur von mir als Kind sondern gingen dann über auf den Vorfall als ich 16 war, da hat er dann auch angefangen das ich meine "Freunde" verlor, da sie von meinen Problemen "genervt" waren, da ich dann nicht mehr viel unternommen habe, da ich einfach auch Angst hatte - mein Freund, den habe ich bis heute noch, im Jänner waren es 4 Jahre.
Im August 2014 dann war es so schlecht das ich meinen bisher 1. und auch bis jetzt einzigen Selbstmordversuch startete, der gottseidank nicht mit dem Tod endete, ich war dann 1 Woche auf einer psychosomatischen Station, da ich aber dann sagte ich will nach Hause weil ich nicht wusste wie es mir dort besser gehen sollte, mit alles Magersüchtigen und Depressiven um mich herum, verstanden sie das und liesen mich nach Hause, ab da an ging es dann auch wieder bergauf.
Ich bekam trotz meines eigentlich nicht vorhandenen Abschlusszeugnisses eine Ausbildungsstelle zur Speditionskauffrau, die ich aber dann nach einem Monat wieder abbrach um mein Poly-Zeugnis nach zu holen. Dieses habe ich dann als Externistenzeugnis allein zu Hause nachgeholt, also ich habe Alles komplett gelernt und dann Prüfungen abgelegt. Auf das bin ich auch mega stolz!
Dann im September 2015, begann ich in meiner 2. Ausbildungsstelle und das ging auch bis Oktober 2016 gut, doch dann fingen meine Schlafprobleme wieder extrem an, sie sind bis dahin etwas abgeklungen, doch da habe ich 4 Wochen lang wirklich nur mehr funktioniert, habe in der Nacht maximal 3 Stunden geschlafen, dann war ich wach.. der Auslöser war eine neue Mitarbeiterin, die mich gemobbt hat.. meine Chefin hat mir auch nicht wirklich geholfen, sie stand mehr zu ihr, da sie sie schon 16 Jahre lang kannte, war dann 6 Wochen lang im Krankenstand, bis ich meine derzeitige Ausbildungsstelle gefunden habe und sie mich auch sofort genommen haben, hab nähmlich seit dem Überfall einen ziemlichen Perfektionismusdrang, bin in der Berufsschule 1er Schülerin und will einfach alles perfekt machen, bin jetzt im 2. Lehrjahr, also meine Lehre lief einfach weiter, 1 Jahr habe ich jetzt noch, aber wieder zurück..
Jetzt in meiner neuen Lehrstelle gefällt es mir mega gut und von Dezember bis jetzt bis zum 28. Mai, dem Jahrestag ging es mir auch wieder sehr gut, doch seit diesem Tag bin ich wieder am Boden.. ich habe zuerst bis letzte Woche wirklich gut durchgehalten, hatte halt extreme Weinanfälle und öfter Flashbacks als sonst, meine Schlafstörungen waren auch wieder extrem da, aber ich habe mich durchgeschlagen, doch jetzt habe ich mir letzte Woche kurzfristig nach einem Termin bei einer neuen Psychiaterin wg neuer bzw. wieder Medikamente frei genommen und ich muss sagen, ich weis nicht warum es mich jetzt erst am 3. Jahrestag so richtig einholt.. mir geht es wieder so schlecht und mich überfordert alles, weil ich mie selbst Druck mache, dass ich doch endlich nach so langer Zeit über das Alles hingweg sein müsste, dann kommt der Druck das ich weis ich muss arbeiten gehen und das gut machen und ich muss in die Berufsschule und das gut machen, es muss mir aber auch wieder gut gehen.. ich weis einfach nicht was zur Zeit vorrang hat... habe ja gerade erst im Dezember mit der neuen Stelle angefangen und sie sagen immer ich war eine gute Wahl, doch immer wenns endlich mal wieder gut läuft, kommt mir meine Psyche wieder in die Quere.. habe mir jetzt diese Woche auch noch frei genommen, ich will nicht in Krankenstand gehen, weil ich dann zwar Ausgehzeiten habe, ich dann aber ein schlechtes Gewissen habe, ich weis aber auch das wenn ich jetzt arbeiten gehe, dass alles noch schlimmer macht, habt ihr einen Rat für mich??
Bin immernoch in Psychologischerbehandlung und habe jetzt eben auch wieder Medikamente bekommen, will eigentlich keine nehmen, bin da nicht so der Fan davon, aber ich weis das sie mir helfen..