jaynie_12689627Hallo liebe Pusteblume176,
ich apelliere jetzt an dein Verantwortungsbewusstsein als Mutter - du MUSST etwas unternehmen. Ich bin ein Scheidungskind und meine Mutter hatte damals - Gott sei Dank - die Geistesgegenwärtigkeit, sich von meinem Vater zu trennen, als er anfing aufgrund seines betrunkenen Zustandes ihr gegenüber handgreiflich zu werden. Ich bin mittlerweile 26, "laufe geradeaus" und werde mein Masterstudium in wenigen Wochen abschließen. Hätte meine Mutter damals nicht rechtzeitig gehandelt, wäre ich wahrscheinlich zwangsläufig irgendwann entweder psychisch abgedreht oder anderweitig auf die schiefe Bahn geraten.
Ich habe für mein alter wirklich schon schlimme Dinge gesehen und hätte durchaus genug Talent, eine Psychologin zu werden...aber das tue ich mir nicht an, dafür bin ich viel zu einfühlsam und sensibel.
Deine Kinder erleben mit, wie dein Mann dir gegenüber jeglichen Respekt verliert, dich angeht und am Ende kriegen sie es vielleicht sogar selbst ab?!...Dir muss klar sein, wie traumatisch und einschneidend solche Erlebnisse für ein Kind sind! Sowas ist auf seelischer Ebene absolut brutal und muss eigentlich von dir unterbunden werden. Du liebst deine Kinder doch über alles auf der Welt und du musst lieber heute als morgen einen Riegel davor schieben.
Wenn du Angst davor hast, dass dein Mann dir etwas antut oder dich nicht gehen lässt, dann wende dich an ein Frauenhaus und/oder an das Jugendamt (weil du sagtest, du hast Angst, dein Mann nimmt dir die Kinder weg)! Dein Mann wird nicht einfach so mit wilden Behauptungen oder Lügen damit durchkommen, dir die Kinder wegzunehmen. Wenn es sein muss, starte eine Nacht und Nebel Aktion, um dieser Sache zu entkommen. Mach dich schlau, wie du glaubhaft beweisen kannst, dass dein Mann dich misshandelt und beleidigt und hab den Mut, ganz besonders auch deinen Kindern zuliebe, einen Schlussstrich zu ziehen. Du hast die Wahl, kein Mensch kann dich zwingen, in so einer Horror Ehe zu bleiben und dir das tagtäglich anzutun. Solche Situationen hinterlassen bleibende Spuren und prägen dich und deine Kinder für ein Leben lang - wenn man es nicht verhindert.
Für deine Kinder und auch für dich ist es jetzt wichtig, dass ihr euch Hilfe sucht. Sie werden irgendwann schon verstehen, warum die Mama sich vom Papa getrennt hat und dass sie das nur getan hat, weil sie ihre Kinder so lieb hat und es einfach nicht mehr ging.
Versetze dich in die Herzen deiner vier Lieblinge und denke auch an dich, denn es wäre absoluter Wahnsinn, in dieser Ehe zu bleiben. Ganz egal, wie viele Brücken du zu deinen Freunden und deiner Familie abgerissen hast, es gibt immer Möglichkeiten, alte wieder zu erneuern oder eben neue aufzubauen. Ich hoffe, ich kann dir ein bisschen Mut zusprechen, denn dafür sind ja solche anonymen Foren da. Hab keine Angst, diesen Absprung zu machen - du tust es für dich und deine Kinder. Dein Mann wird weder einsichtig sein, noch wird er sein Verhalten ändern - wahrscheinlich wird es immer schlimmer, gerade weil ihm niemand Einhalt gebietet.
Du brauchst jetzt einen Seelsorger oder jemanden in dieser Richtung, damit du aus der Nummer rauskommst und deine Kinder nicht früher oder später "vor die Hunde gehen". Ich meine das ernst, denn mein Cousin hat zum Beispiel unter der gewaltsamen Hand seines damaligen Stiefvaters gelitten und auch darunter, dass seine Mutter ihn als Kind nicht vor den Prügeln geschützt hat - es hat also dazu geführt, dass er das Vertrauen zu seiner Mutter verloren hat, ihr quasi die Schuld dafür gegeben hat, weil sie als Mutter versagt hat und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass du das bei einem deiner Kinder willst. Du möchtest doch nur das beste für deine Kinder! Also hab keine Angst und beiß die Zähne zusammen. Es gibt so viele Frauen da draußen, denen es so geht wie dir - vielleicht findest du ein paar neue Freundinnen, die dir dadurch den Rücken stärken und irgendwann findest du bestimmt auch wieder einen Mann. Einen, der dich liebt und gut zu dir und deinen Kindern ist. Sieh nach vorn und lass diesen Balast hinter dir...egal wie schwer es ist!
Ich drücke dich und hoffe, du schaffst es!