weil man dafür wissen muss, dass man etwas ändern kann - und wie.
Jeder Mensch, der es nicht besser weiß, wird von dem ausgehen, was man kennt von körperlichen Krankheiten. Man geht zum Doc, der verschreibt einem Medis und die mampft man dann. Oder es gibt eine kleine Op, dann tut es noch paar Tage weh und dann ist es gut.
Nun, die Medis bekommt er, nimmt er. Die haben am Anfang vielleicht auch eine kleine Verbesserung gebracht - nur später nicht mehr, da wurde es trotz derer immer schlimmer.
Außerdem gehört es nun einmal zum Krankheitsbild dazu, dass mit dem Burn Out (oder der Depression, die nach meiner Laienmeinung inzwischen daraus geworden sein könnte) gerade und vor allem die Kraft, "sich aufzuraffen" rückstandslos fehlt und die Hürden vor dem "etwas dagegen unternehmen" größer sind, als gesunde Menschen sich das vorstellen können - auch wenn es einen Leidensdruck gibt.
Es braucht schon etwas "stärkeres" um über die Hürden darüber klettern zu können - und die Hoffnung, dass das auch funktioniert. Nun, auch mit der Hoffnung sieht es bei diesem Krankheitsbild naturgemäß sehr mau aus. Zudem die durch das "ich war beim Doc, ich mampf die Medis und es wird doch nicht besser" auch noch gründlich kastriert wird. Wenn man das Wissen hat, dass man muss und es nur so und nicht anders geht (bitte verstehe das niemand so, dass "aufraffen" das einzige ist, was man tun muss, es ist nur ein Schritt auf einem langen, steinigen und steilen Wege), bekommt man das vielleicht noch soweit zusammen, dass man sich in einem riesen Kraftakt über die Hürden darüber wuchten kann - aber ohne dieses Wissen... woher soll man da Hoffnung und Kraft nehmen, wenn man von beidem gerade gar nichts hat und nur noch "ich schaff das alles nicht!" KENNT? Wenn man 10 Jahre lang (tatsächlich oder gefühlt) NUR erlebt hat, dass man bei allem, was man versucht, bei allem, was man anfasst, nur wieder versagen wird? Obwohl einem doch schon alle helfen und so viel Rücksicht nehmen, schafft man dennoch NICHTS. Gar nichts. Nicht die Bohne.
WOHER? Woher soll man beispielsweise wissen, dass man auch (!!!) deswegen nichts schafft, WEIL alle so viel Rücksicht nehmen und nicht OBWOHL das so ist? Woher soll man die Hoffnung nehmen, dass es diesmal besser wird? Bei etwas "ganz großem", wo es doch bei den kleinsten Kleinigkeiten nicht geht? Wie soll man etwas anpacken, wenn jede verdammte einzelne Gehirnzelle "IST DOCH SINNLOS!" brüllt? Weil es sooooooo schön ist, wenn alles sinnlos ist?