Lieber Gerd!
Du hast sehr schweres mitgemacht. Vielleicht ist es das Schwerste für einen Vater oder Mutter, sein Kind sterben zu sehen.
Ich verstehe, dass Gedanken dich quälen, du deine Lebenslust verloren hast und im Augenblick nur alles negative siehst.
Du bist depressiv. Deine Depression hat sich nicht von heute auf morgen entwickelt und wird auch nicht von heut auf morgen verschwinden.
Gib dir Zeit. Zwei Monate sind sehr wenig in einem Behandlungszeitraum der mindestens 1 Jahr gehen muss.
Therapie ist schwer. Es werden viele Gefühle aufgewühlt.
Du fühlst dich schuldig. Ich glaube jeder Vater würde so fühlen, wenn er sein Kind verliert. Wir fühlen uns ja als Eltern immer verantwortlich.
Du fragst dich, ob du ihn vielleicht hättest retten können, wenn..wenn....wennn
Die Vergangenheit lässt sich nicht mehr ändern. Mit solchen Gedanken quälst du dich nur selbst und ziehst dich weiter ins Loch.
Gib dir nicht die Schuld, für alle Fehler, die deine Kinder machen. Sie sind erwachsen. Sie sind Menschen. Und sind nicht perfekt. Genau wie die meisten von uns.
Denk daran, dass Kinder immer ihre Eltern brauchen. Auch, wenn sie schon gross sind. Deine Tochter braucht dich. Deine Enkel.
Du bist gerade an einem Tiefpunkt angelangt. Das ist kein guter Zeitpunkt, um Entscheidungen zu treffen.
sei ganz lieb gegrüsst
S