Hi arynar
Ich fühle deine Zeilen und es tut mir wirklich sehr leid, dass du in dieser Situation allein gelassen wurdest. Ich finde es sehr stark, dass du trotzdem die Verantwortung übernimmst, dich nach Hilfe umsiehst und so offen mit deinen Gefühlen umgehst, respekt ! Auch wenn ich nicht in derselben Situation bin wie du, ich würde dir gerne einige aufbauende Worte hier lassen ❤
Gut, dass du bzgl. Finanzen schon bei einer Beratungsstelle warst. Bei einer Beratungsstelle wie ProFamilia findest du dann auch seelische Unterstützung. Lass dich auf jeden Fall telefonisch beraten und dann ein Schritt nach dem anderen : ) Es gibt im deutschsprachigen Raum zum Glück viele Beratungsstellen für Single Mamas, also selbst wenn’s beim ersten Anlauf nicht klappen sollte, klappt es dann beim beim Zweiten. In grösseren Orten findest du auch Gruppen von Single Mamas, die sich öfter zum Austauschen treffen, vielleicht ist das auch eine Option. Wie du selbt schon erkannt hast: es ist wichtig, dass du auch ausserhalb der Familie eine starke Schulter bzw. ein Netzwerk hast, wo du dir eine objektive Meinung in schwierigen Situationen holen kannst.
Wir haben alle Angst unsere Gefühle hinaus zu lassen, deshalb unterdrücken wir sie. Doch irgendwann kommen diese Gefühle dann auf anderen Wegen (oder an den falschen Menschen) heraus. Es ist wichtig die eigene Trauer zu akteptieren, egal wie gigantisch sie erscheinen mag. Sei geduldig mit dir selbst, es ist ein langer Prozess :) Falls Therapie gerade kein Thema bei dir ist, dann probiere es mit einer Form der Selbstheilung. Such dir alle Dinge heraus, die dir persönlich bei deinem inneren Heilungsprozess helfen. Zum Beispiel: ein Buch mit positiven Gedanken anlegen, spontanes Malen und Zeichnen, in der Natur spazieren gehen, Yoga für Schwangere probieren, meditieren, Aromatherapie,... Finde deinen eigenen, persönlichen Weg zu innerer Heilung, erlaube dir neben der vielen Verantwortung auch viel Ruhe.
Nach so einer giftigen Beziehung auch noch plötzlich Verlassen zu werden ist wirklich sehr schmerzhaft, aber dann auch noch in einer Schwangerschaft, da ist loslassen wirklich sehr, sehr schwierig. So wie es sich aus deinem text liest, kommt der Zeuger des Babies weder mit sich selbst, noch mit der Welt zurecht. Oft haben Menschen mit Drogenproblemen auch eine schmerzhafte Kindheit hinter sich, vermutlich ist er jetzt sehr überfordert mit allem. Jedoch kann man am Ende noch so viel Energie in einen Menschen investieren, wenn der Mensch nicht dazu bereit ist, sich selbst zu heilen, dann hilft auch keine helfende Hand. Jetzt hast du bereits eine neue Zukunft vor dir – ganz egal wie es kommen mag – investiere diese Energie die du damals ihm gegeben hast, nun in dich selbst und in deinen Bauch :) Erlaube dir selbst dich in dein eigenes Nest zurück zu ziehen und wieder Kraft für dich selbst zu tanken. Es ist ja durchaus möglich, dass er in einigen Monaten auf allen Vieren bettelnd und voller Scham wieder zu dir kommt und dasselbe Spiel von Anfang losgeht. Konzentriere dich voll und ganz darauf, dich selbst zu Heilen und dich selbst bedingungslos zu akteptieren und zu lieben. Verurteile deine Gefühle nicht, lerne sie alle so zu akteptieren, wie sie gerade kommen. Das ist ein langer Prozess, doch es macht dich auf Dauer sehr, sehr stark. Der ganze „Mist“ der dir von deinem Partner gegeben wurde, kommt nicht von dir, sondern von ihm selbst. Lerne dich selbst zu lieben und du wirst diesen Mist in Zukunft nicht mehr annehmen
Bleib so stark wie du schon bist ❤