Dem Chef auf den Kopf zu sagen, dass er erstens am Thema vorbei und zwotens Quatsch redet, wird nichts helfen, sondern ihn nur erst recht gegen dich aufbringen.
Maßnahme 1:
Absolut keine Überstunden. Wenn du für 30h die Woche bezahlt wirst, dann mach auch nur 30h. Grade bei solchen schlecht bezahlten Teilzeitstellen ist das ne beliebte Masche, am Ende arbeitest du auch nicht weniger als jemand mit offiziellen 40h. Sollte in deinem Vertrag was von "alle Überstunden inklusive" stehen ist das ohnehin gesetzeswidrig und selbst wenn in deinem Vertrag was von "20 Überstunden im Monat inklusive" steht, dann ist das bei so einem niedrig bezahlten Teilzeitjob dermaßen unüblich, dass du das im Fall der Fälle auch anfechten kannst.
Also, Feierabend heißt ab jetzt Feierabend. Das heißt auch kein Aufräumen nach Ende der Arbeitszeit mehr und kein Stempeln vor Beginn der Arbeitszeit mehr.
Wenn du dafür einen Kunden abwürgen musst, um so besser. Sag ihm dann, dass es dir leid tut, aber du einfach nicht mehr kannst. Die einzige Chance, die du siehst, ist zum Chef zu gehen. Wenn du nämlich gute Kunden auf deiner Seite hast, haben deine Forderungen mehr Gewicht.
Auch angeordnete bezahlte Überstunden kannst du so ablehnen, indem du deinem Chef mitteilst, dass du private Verpflichtungen hast, die du so kurzfristig grade nicht absagen kannst. Ihn geht die Art dieser privaten Verpflichtungen überhaupt nichts an. Wenn du dir die Zeit für Überstunden freihalten sollst, geht das nur über mehr Geld. (Wieder, das brauchst du ihm nicht erklären, aber für dich: Wenn man statt was selber zu reparieren nen Handwerker kommen lässt, dann kostet das halt einfach mal mehr Geld.)
Die gewonnene Zeit benutzt du dann, um dich anderweitig umzusehen und zu bewerben. Wenn du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst, vergiss bei der Preisverhandlung nicht, dass so ein Wechsel auch Risiken birgt und du nicht wissen kannst, ob's dort wirklich besser wäre. Es sollte sich monetär also auch lohnen.
Hast du dann ein Angebot in der Tasche, dann gehst du zu deinem jetzigen Chef. Dem sagst du, du verlangst mehr Geld, und zwar so und so viel. Wenn du das nicht bekommst, hast du ein besseres Angebot und wirst wechseln.
Wieder: Ihn geht das tatsächliche Angebot und von wem es stammt nichts an.
Es ist nur wichtig, keine leeren Drohungen abzusondern, sondern dann im Fall der Fälle auch Nägel mit Köpfen zu machen.