Ok, schonmal gut, wenn es in anderen Lebensbereichen anders ist.
Wenn du bei eigentlichen harmlosen Dingen immer vom schlimmsten bezüglich deiner Gesundheit ausgehst, ist das Hypochondrie. Du neigst dazu dir Krankheiten einzureden oder (nur?!) vom schlimmsten auszugehen, obwohl es keinen wirklichen, objektiven Grund dazu gäbe. Wenn es schon über Jahre so ist: Bist du der Meinung, dass es früher weniger strark ausgeprägt war? Bzw., hast du das Gefühl, dass du heute noch schneller bzw früher von schlimmen Sachen ausgehst als früher?
Hypochondrie kann sich in einem statischen oder auch einem beschleunigenden Prozess befinden. Bei letzterem kann es halt auf Dauer "schlimmer" werden.
Damit meine ich, dass immer weniger ausreicht, damit du in Angst gerätst eine Krankheit oder ähnliches zu haben, wofür es keinen Grund gibt. Ebenso kann die Angst vor Arztbesuchen dabei immer stärker werden.
Und genau das ist je das widersprüchliche/kontraproduktive daran. Wenn du Angst vor Krebs hast, ist nicht zum Arzt zu gehen genau das falsche. Denn, würde im Zuge einer Standarduntersuchung ein Anzeichen auf Krebs gefunden werden, kann sowas noch problemlos beseitigt werden. In vielen Fällen mit einem leichten Routine Eingriff.
Geht man aber erst zum Arzt, wenn wirklich schlimme Beschwerden entstehen und diese stammen wirklich von Krebs, stehen die Chancen schon um ein vielfaches schlechter, dass dieser noch geheilt werden kann.
Hypochondrie ist eine irrationale Angst. Man hat Angst vor Krankheiten und redet sich schnell welche grundlos ein, aber handelt wie jemand der sich um seine Gesundheit nichts schert. Mit kognitiver Verhaltenstherapie kann man sich Hypochondrie aber auch abtrainieren.
Das klingt zunächst mal drastisch. Ist es aber nicht! Es geht einfach darum deine Kognitionen um zu trainieren. Damit sind gewisse Gedanken-und Handlungsprozesse gemeint, die überwiegend unterbewusst ablaufen und genau zu diesen Ängsten führen. Eine wichtige Frage die du dir dabei stellen und beantworten solltest wäre: Woher genau kommt meine Angst vor Krankheiten?
Bezüglich Pille:
In den letzten 15 Jahren sind in den USA 16 Menschen in Folge einer Thrombose, die durch die Antibabypille verursacht wurde, gestorben. Also in etwa eine Tote pro Jahr und das bei Millionen von Anwenderinnen. Und Frauenärzte können auch einschätzen, wann es tatsächlich ein erhöhtes Risiko für eine Thrombose gäbe.
In den Jahren 2005-2014 sind in den USA fast 16.000 Menschen an Nebenwirkungen von Aspirin gestorben. Also rund 1780 Tote pro Jahr. Es ist also 1780 mal wahrscheinlicher, dass du stirbst, wenn du eine Aspirin nimmst!
Wer am Straßenverkehr teil nimmt, hat eine fast 3500 mal höhere Chance zu sterben. (3475Verkehrstote in Deutschland 2015)
Aber noch wahrscheinlich stirbt man bei einem Unfall in der eigenen Wohnung! Fast 8.500 Menschen sind 2015 in Deutschland zu Hause bei einem Haushaltsunfall gestorben.
An Alkohol sterben schon rund 15.000 Menschen jährlich nur in Deutschland! (USA hat ca 320 Millionen Einwohner, Deutschland 82 Millionen)
An Tabakprodukte sterben im Schnitt 110.000 jährlich in Deutschland.
Das Leben ist nunmal lebensgefährlich.
Es würde dir einiges an mehr Lebensqualität bringen das zu überwinden!^