Hallo Leute,
Ich bin 20 und Studentin und mache so gut wie gar nichts mehr in meinem Leben.
Ich weiß nicht wieso das ganze angefangen hat und warum ich mich nicht aufrappeln kann..
Als ich noch zur Schule ging, war ich auch ziemlich faul und habe nur das nötigste für die Schule getan. Für das Abitur habe ich 5 Tage vorher angefangen zu lernen und habe überraschender Weise in jedem Fach eine zweistellige Punktzahl bekommen, also das ich dumm bin würde ich nicht behaupten. Das Ding ist einfach, ich bin sehr faul und ich hasse es so sehr.
Nach dem Abi habe ich regelmäßig Sport gemacht, bin nebenbei noch arbeiten gegangen und habe mir einfach eine Auszeit gegönnt (bis zum Wintersemster 16, Oktober. Also ca 3 Monate).
Am Anfang des Studiums war ich so motiviert und neugierig, da alles so neu für mich war und ich auch die Nase voll hatte, soviel Freizeit zu haben. Ich mochte es einen geregelten Tagesablauf zu haben. Natürlich hatte ich mir vorgenommen alles anders zu machen: Ich habe jeden Tag gelernt, bin zu jeder Vorlesung gegangen und war sehr stolz auf mich!
Irgendwann kamen dann die ersten Tests, die ich auch bestanden hatte. Ich weiß nicht, aber ich denke da hat es dann angefangen mit der Faulheit. Da ich ja ''so gut'' war, habe ich mir quasi als Belohnung eine Auszeit gegönnt und bin mal 1 Tag nicht zu Uni gegangen. Und dann hat es angefangen schlimmer zu werden.. Ich bin immer weniger zur Uni gegangen, habe auch nichts gelernt oder sonstiges.. dann habe ich versucht neue Kontakte zu knüpfen und habe auch ''Unifreunde'', die mich aus diesem Loch etwas rausgeholt haben.
(Es hört sich jetzt an wie eine Sucht) Aber ich bin dann wieder zurückgefallen.. ich dachte mir, vielleicht ist das ja nur eine Phase und ich brauche wirklich mal eine Auszeit, also bin ich für 2 Wochen nicht mehr in die Uni gegangen und habe wie gesagt auch gar nichts gemacht. Und ja, mittlerweile sind 2 Monate vergangen und ich schaff es einfach nicht mich aufzurappeln.
Selbst die ganzen Tests, die ich danach verhauen habe, sind mir sowas von egal.
Ich bin hierher gezogen weil ich dachte, dass mich das Pendeln davon abhält nach Aachen zu fahren, aber nein, ich bleibe nur zuhause.
In 6 Tagen fangen die ersten Klausuren an und ich kann noch nichts. Ich habe keine Lernblätter gemacht und ich fühle mich auch nicht unter Druck gesetzt. Mir ist das alles so egal geworden, gehe kaum noch raus (außer zum einkaufen) und sitze die ganze Zeit zuhause vor meinen leeren Blättern und schaue mir währenddessen Videos an, die mir helfen sollen aus diesem Loch rauszukommen.
Ich habe schon 2 Bücher gelesen, die mir helfen sollen etwas Struktur in meinem Leben wieder zu geben, aber es bringt nichts.
Ich kann mir noch so viele Tagespläne oder Belohnungen/Bestrafungen aufschreiben, Terminkalender kaufen oder sonstiges. Ich halte mich an nichts und ich habe nicht mal ein schlechtes Gewissen, dass ich nichts auf die Reihe bekomme.
Irgendwie gibt es auch keine Konsequenzen dafür, ich meine klar, das Studium wird dann zwar länger, aber selbst das stört mich nicht mal.
Seitdem ich hier wohne, fühle ich mich so leer und einsam, ich kann es nicht beschreiben aber diese Stadt hat irgendwas erdrückendes. Ich weiß nicht, ob ich Depressionen habe oder ob es eine etwas längere Phase ist. Ich würde ja gerne zum Psychologen gehen (es gibt auch einen an der Uni), aber ich bin selbst zu faul dafür ein Termin auszumachen, geschweige denn mich zu informieren, wo der überhaupt ist. Und irgendwie habe ich auch Angst dahin zu gehen bzw möchte nicht das jemand davon erfährt..
Morgens kann ich auch gar nicht mehr aufstehen bzw ich wache so um 10 Uhr auf und bleibe dann noch bis 13 Uhr liegen. Damals bin ich immer um 5 Uhr aufgestanden und habe den Tag sogut es geht überstanden, wie ich das geschafft habe, kann ich selbst kaum glauben und verstehen.
Ich fühle mich wie ein haufen Scheiße und nutzlos. Das Studium macht mir ja auch Spaß, aber ich kann einfach nicht mehr zur Uni gehen, egal wie sehr ich es mir vornehme, wieviele Wecker ich mir stelle oder sonstiges, ich kann mich einfach nicht überwinden.
Es ist mir auch ziemlich peinlich ehrlich gesagt, ich mache mich lustig über solche HartzIV Assis bin aber selber kein Stück besser.
Ich gehe zwar noch nebenbei arbeiten und da schaffe ich es, mich aufzurappeln und früh aufzustehen, denn als Konsequenz kriege ich ja die Kündigung..bei der Uni kriegt man dann ja auch im schlimmsten Fall die Exmatrikulation, aber diese ist auch so weit entfernt, da ich ja belieb viele Semster dranhängen kann, solange ich die Klausuren verschiebe etc.
Es gibt nicht mal Anwesenheitspflicht für die Vorlesungen, es gibt einfach nichts, was einen irgendwie unter Druck setzen kann.. Es ist quasi scheiß egal was du machst, denn im Endeffekt kriegt es eh keiner mit und belohnt oder bestraft wird man sowieso nicht.
Ach keine Ahnung, ich wollte das mal alles loswerden, es stört mich selber, dass ich so faul bin aber was daran zu ändern kann ich irgendwie auch nicht. Ich bin faul und lustlos, sage meinen Freunden in meiner Heimatstadt auch alle Treffen ab, da ich ja ''lernen'' muss.
Hatte mir heute übrigens vorgenommen mal durchzulernen und habe auch mein Handy ausgeschaltet, allerdings muss ich mit dem PC arbeiten, da hier alle wichtigen Skripte usw drauf sind. Ich sitze seit 13 Uhr (bis jetzt, 19 Uhr) am Schreibtisch, habe meine leeren Blätter neben mir liegen und habe einfach noch nichts gemacht.
Mein Leben ist grad wirklich traurig und erbärmlich.
Geht es vllt auch grad jemanden so? Wie kommt man aus so einem Loch wieder raus?