also wenn mein Vater mir einen Hund geschenkt hätte und meine Mutter dann "beschlossen" hätte, den nach einer Weile wegzugeben, hätte mich das auch verdammt aus der Bahn geworfen - was hast denn Du gedacht, was passiert?
Dass er weiß, dass es "besser ist" wird nichts daran ändern, dass das ein Stück aus seinem Herzen heraus reißt - und auch nichts daran, dass er damit nicht umgehen kann.
Was Du tun kannst? Ihm das Gefühl geben, dass seine Gefühle, seine Probleme, das, woran sein Herz hängt, auch irgend eine Relevanz für Dich haben, zum Anfang.
Hast Du nichts, was eigentlich nicht wertvoll und nicht wichtig ist, für Dich aber eine große Bedeutung hat? Alte Fotos beispielsweise? Was, wenn Dir einer erklärt, dass man den Platz eigentlich braucht und die Bilder wegtun will, weil es doch so sinnvoll und richtig ist? Egal, machst Du, ohne mit der Wimper zu zucken, bist Du nicht traurig, auch nicht verletzt, tut Dir nicht weh und fällt Dir nicht schwer, weil es ist ja sinnvoll?
Dazu kommt, dass Dein Sohn nach Deiner Beschreibung und soweit ich das als Laie mit ein paar Bruchstücken sagen kann, krank ist.
Du könntest ihn dabei unterstützen, mit seinen Gefühlen fertig zu werden, ohne dass er sich mit Selbstverletzung betäuben muss, statt ihm das "Ritzen" vorzuwerfen - zumindest kommt es hier so rüber, als würdest Du das tun.
Nein, Du bist kein Arzt, Du kannst es nicht lösen und nicht ändern. Das kann nur ein Arzt - und Dein Sohn selbst.
Aber nach dem was ich hier lese, irritiert mich Dein Umgang damit etwas. Klingt irgendwie nach
"Mein Sohn ist Diabetiker und immer wenn er was mit Zucker isst, wird er dann ganz komisch. Jetzt hat er 2 Tage lang Kuchen futtern können und nun trinkt er auf einmal so viel und kippt mir ständig um, was kann ich denn jetzt machen?"
Selbstverletzung ist ein Symptom einer Krankheit. Damit sollte man zum Arzt. Leider ist das nicht so einfach wie bei Diabetis, wenn auch in vielen Punkten vergleichbar. So wie man bei Diabetis seine Ernährung umstellen und wahrscheinlich zusätzlich Medikamente nehmen muss, muss man bei psych. Krankheiten sein Leben so umstellen, dass man mit dem, was die Psyche verletzt, besser klar kommen kann - oder mit Glück auch geheilt wird.