Der eine sieht es so, der andere anders....
klar, im reallife würde wohl niemand auf die Idee kommen, jemandem einen Trauerfall als unglaubwürdig hinzustellen, aber im Netz ist das wieder etwas zweischneidig.
auf der einen Seite kann es für einen Betroffenen sehr hart sein, wenn man anonym seinen Kummer aussprechen möchte und auf tröstende Worte hofft, aber dann nur als fake hingestellt wird...
auf der anderen Seite stehen dann die von mir angesprochenen Leute, die sich sowas sehr zu herzen nehmen. Wie oft habe ich schon so sätze gelesen wie "ich habe erstmal geweint und mein Kind ganz fest in den Arm genommen" "ich musste den ganzen Abend weinen und habe meinen Kindern beim schlafen zugesehen"
von Leuten, die selbst so ein Schicksal erleiden mussten und das bei solchen Geschichten selbst wieder ein Stück durchleben, möchte ich gar nicht erst anfangen.
der eine denkt sich dann, ich habe meine zweifel an der story, aber ich behalte sie für mich, sollte es doch wahr sein.
und andere denken sich, ich äußere lieber meine Zweifel, damit auch andere, die sich sowas zu sehr ans Herz nehmen, das kritisch beäugen und nicht so nah an sich ran lassen.
Jeder wägt für sich ab, was ihm wichtiger ist. Der schutz des betroffenen, oder der schutz von ehemals betroffenen.
ich selbst äußere mich selten zu solchen Fällen. Nicht, weil ich herzlos bin oder so, aber ich bin abgestumpft. Ich habe jahrelang mit betroffenen, die teils erst wenige Stunden zuvor jemanden verloren haben, die letzte Ruhestätte ausgesucht. Zudem mag ich es nicht, als 1363652te beileid zu bekunden. Das hat für mich irgendwie so einen heuchlerischen nachplapper geschmack.