Ich kenne jemanden, Anfang 40, Einzelkind, gebildet, studiert, aus gutem Elternhaus, der wahnsinnig unangenehme Charakterzüge bzw. Verhaltensweisen hat:
Er ist völlig konfliktunfähig. Er wird wahnsinnig schnell sauer - aber NICHT cholerisch - und vorallem auch bockig und trotzig wie ein kleines Kind, wenn es einen Konflikt gibt. Es ist extrem anstrengend, weil Konflikte eigentlich nie geklärt werden können und immer im Streit enden, wobei das letzte Wort dieser Person dann generell ein trotziges "Ich bin eben ein schlechter Mensch!" oder "Ja, ich bin halt schei**!" ist. So kommt man nicht weiter, ein Zwist muss mehr oder weniger ruhen und unter den Teppich gekehrt werden, weil eine Lösung durch Gespräche absolut unmöglich ist. Dabei ist es recht egal worum es geht, was das Thema ist. Jeder Konflikt endet so. Weiterhin ist diese Person null dazu in der Lage sein Verhalten zu reflektieren. Man kann ja Mal ungehalten reagieren, aber dann auch später mal darüber nachdenken, ob das Gegenüber nicht Recht mit der Kritik hatte oder das eigene Verhalten unangemessen war. Stichwort: Selbstreflektion. Auch das ist anstrengend, weil eigene Fehler oder ein Zutun werden nicht gesehen, nicht verstanden und natürlich immer wieder gemacht. Alles in allem extrem anstrengend und unangenehm, man fühlt sich, als diskutiere man mit einem 5 Jährigen.
Mich interessiert nun: Ist solch ein Verhalten angeboren oder anerzogen? Machen die Eltern ein Kind erst dazu oder kommt ein Kind schon mit solchen Charakterzügen auf die Welt, die man durch Erziehung auch nicht oder nur schwer beeinflussen kann?