filla_11875460Also wir standen vor genau demselben Problem...Unsere Tochter ist 3 Jahre alt und durch Epilepsie stark entwicklungsverzögert. Sie wurde jetzt auf Rett getestet, was ausgeschlossen wurde (nach monatelangem Warten und Bangen). Nachdem ich die Erlaubnis von meinen Ärzten bekommen habe stand nur noch erstmal dieser Rett-Verdacht im Weg. Die Humangenetikerin hat gesagt, dass sie jetzt erst mal keine Idee hat und wir selbst entscheiden müssen, ob wir das Risiko eingehen, dass ein zweites Kind auch behindert wird. Wenn kein Gen gefunden wurde, was es verursacht, kann sie auch nicht testen, ob mein Mann oder ich Überträger sind... Sie wollte, dass wir uns in 2 Jahren noch mal vorstellen kommen und wenn wir nicht so lange warten möchten, dann müssten wir es drauf anlegen. Es kann eben passieren, dass unser zweites Kind krank wird, es muss aber nicht... Wir wissen eben nicht, warum sie Epilepsie hat und ob es evt. ein Teil eines Syndroms ist usw. Mein Kinderwunsch begann auch wieder, als die Kleine etwa 1 Jahr alt war. Allerdings bin ich froh, dass wir so lange gewartet haben. Denn nun macht sie endlich kleine Fortschritte. Am Anfang hatte ich den Eindruck, dass ich unbedingt ein zweites möchte, weil ich auch ein gesundes wollte... Das fand ich für mich persönlich nicht gut und die absolut falsche Voraussetzung, um ein zweites Kind in die Welt zu setzen. Über die Monate hat sich meine Ansicht gewandelt. Ich habe nicht mehr den Eindruck, dass ich ein Kind bekomme, weil ich auch ein gesundes Kind haben möchte, sondern einfach weil ich zwei tolle Kinder haben möchte, die füreinander da sind und zusammen spielen können.
Wir haben also mit dem Versuch eines zweiten Kindes gestartet und der Test war sofort positiv. Ich habe ein wenig Angst, dass das zweite Kind auch behindert werden könnte, aber ich hoffe einfach darauf, dass dem nicht so ist und selbst wenn, wüssten wir genau, was auf uns zukommt und würden es tragen können und wollen...Am Ende ist es wichtig, dass ihr für euch abwägt, ob ihr euch bereits in der Lage fühlt neben den Therapien und dann integrativen Fördergruppen bzw. Kindergarten usw. ein zweites Kind immer dabei zu haben. Und ihr müsst eben abwägen, ob ihr es körperlich und seelisch tragen könntet, wenn das zweite Kind auch behindert würde. Natürlich hoffen wir das alle nicht. Aber die Gefahr besteht bei euch ja anscheinend genauso wie bei uns auch...
Ich drücke euch so fest die Daumen, dass ihr für euch die richtige Entscheidung trefft!