an0N_1275602699zIch gebe Dir grundsätzlich recht, dass vieles reine Panikmache und somit Geschäftemacherei mit der Energieeinsparung ist.
Der Hype um die sogenannte Elektromobilität ist nicht nachvollziehbar. Wie Du richtig schreibst, ist die Umweltbelastung die gleiche wie bei den herkömmlichen Verbrennungsmotoren. Der Gestank wird nur verlagert. Dasselbe bei den Batterien: Schon die Computerakkus reißen große Löcher in die Rohstoffvorkommen der Seltenen Erden. Wie sollen die Autoakkus hergestellt werden? Es ist ebenso richtig, dass ein Auto ca. 100.000km bis 200.000km in Einzelteilen herumgekarrt wird, bis es endlich zusammengebaut ist.
Außerdem wird vergessen, dass es keinen Beitrag zur Lösung des Autoverkehrschaos beiträgt. Die Dinger benötigen beim Rumstehen genauso viel Platz wie ein herkömmliches. Sie sind - zumindest diejenigen, die ich mir mal angesehen habe - so winzig, dass ich mit meinem mit einem Anhänger bewaffneten Fahrrad mehr transportieren kann. Also nur motorisierte Schubkarren.
Zu den Elektrogeräten: Du schreibst, dass Du mit einem Stromprüfer den Energieverbrauch misst. Misst das Gerät den einfachen oder quadratischen Mittelwert? Hier könnte die große Diskrepanz zwischen den Herstellerangaben und Deinem Messergebnis liegen, weil Du die Scheinleistung und nicht die Wirkleistung gemessen hast. Was natürlich nicht darüber hinweg täuschen soll, dass die Herstellerangaben oft getürkt sind. Bei meinem vier Jahre alten Fernseher stimmen die Angaben so einigermaßen (ist kein Billigheimer). Wahrscheinlich ist die Messung ohne Lautsprecher durchgeführt worden. Die Leistung ist übrigens kaum niedriger, als sein Vorgänger aus dem Jahr 1990. Dunkel kann ich mich erinnern, dass die Röhrenkiste aus den Sechzigerjahren, die sich meine Eltern seinerzeit gekauft hatten, etwa den dreifachen Stromverbrauch hatte. Die Heizenergie der Röhren wurde direkt aus der Netzspannung über riesige Vorwiderstände abgeleitet. Mit dem Überschuss wurde dann das Wohnzimmer geheizt. Ergebnis: Moderne Radios und Fernsehgeräte benötigen deshalb weniger Energie als die Röhrenbestückten, weil Halbleiter nicht beheizt werden müssen.
Bei Häusern ist das Gleiche zu beobachten: Bei der Diskussion um die Wärmedämmung werden die schnell hochgezogenen Nachkriegshäuser im zerbombten Land als Vergleich herangezogen. Ich habe jedenfalls in meiner (renovierten) Wohnung aus dem Jahr 1971 nur etwa 50€ Heizkosten bei 70qm. Was soll ich da alle paar Jahre immer dickere Styroporplatten, die noch als Sondermüll zu entsorgen sind, hinkleben lassen? Und noch dichtere Fenster zusammen mit einer energiefressenden Klimaanlage, die für permanente Erkältungen sorgt und ihre Luft erst über Tierkadaver ansaugt, einbauen, damit ich nicht ersticke? Blöder geht es nicht mehr!
Ökoessen, ist tatsächlich nicht immer gesünder als normales Essen, wenn die Tiere nicht mit Antibiotika vollgepumpt wurden. Hier wird die "menschenwürdigere" (ein anderer Ausdruck fällt mir nicht ein) Tierhaltung mit der Qualität des Essens verwechselt. Was allerdings zu bedenken ist, ist die Tatsache dass die Kartoffel, die durch die Sau gejagt wurde zehn mal mehr Energie benötigt um den gleichen Nährwert zu erreichen, als wenn ich sie direkt esse. Deshalb gibt es auch wesentlich mehr Zebras als Löwen. Daher die Kampagne, weniger Fleisch und dafür qualitativ hochwertiges zu essen. Das Billig-BSE-Fleisch aus den Lebensmittelramschläden, das beim Braten zusammenschnurrt, ist nicht wirklich ein Genuss.
Es wird offensichtlich viel heiße Luft produziert, damit die Industrie ihre Sachen in den gesättigten Märkten unterbringen kann. Mit "alten" Geräten sind meist solche aus der Steinzeit der Haushaltsgeräte gemeint, als sie noch aus dem Vollen gefräst wurden. Jedenfalls bringt es auf keinen Fall etwas, sich dauernd neue Geräte zu kaufen und die funktionierenden wegzuwerfen. Sie wachsen ja nicht auf den Bäumen.