Mein Beitrag bezieht sich
jetzt nicht auf die Gewalt,die Kinder zu Tode kommen lässt, durch welche grauenvolle Art auch immer, sondern auf etwas anderes.
Ich bin ein Mensch der sehr für Zivilcourage ist, schon immer, ich kann und mag nicht wegsehen,wenn jemand in Not ist, es würde an mir nagen und mich nicht zu Ruhe kommen lassen.
Aber ich möchte mal gerne sagen,dass dieses sich Öffnen als Eltern wenn mal Hilfe braucht gar nicht so einfach ist.
Viele wissen ja wie meine großen Kinder sind und was sie haben.
Der Alltag mit ihnen ist wirklich nicht einfach. Mein Sohn hat extreme Tics und Zwänge. Seine Zwänge machen sich durch sehr laute Geräusche bemerkbar. Er provoziert extemst, durch Taten, Schimpfwörter, manchmal denkt man, so ein Touch von Tourette könnte er schon haben.... Und das nicht nur phasenweise oder selten sondern IMMER und JEDEN TAG (wenn seine Medis nicht mehr wirken oder er eben auch mal wie in den Ferien wenig bis keine bekommt ).
Nein unser Sohn wird nicht geschlagen,aber er wird manchmal fester angefasst, oder sagen wir körperlich begrenzt.
Er würde sonst so extreme Austraster bekommen,dass eine Fremd- oder Eigengefährdung nicht ausschließbar ist.
Von der Wohnungseinrichtung mal abgesehen.
In der Schule meines Sohnes handeln Lehrer und Erzieher übrigens ähnlich.
Wir müssen auch mit beiden Kindern öfter sehr knapp angebunden und streng sprechen.
Ich kann mir vorstellen,dass das für viele von euch,würden sie solche Situationen beobachten, schon an den Rand von Misshandlung kommen würde oder es sogar wäre.
Ich weiß auch,dass viele hier Kinder haben die einen speziellen Charakter haben.
Und alle Kinder sind mal schwieriger, das ist normal.
Aber ich behaupte einfach mal, meine sind schon nicht so alltäglich.
Wir haben als Familie z.B das Glück,dass wir schulisch und therapeutisch gut unterstützt werden, dazu gehört auch die Arbeit mit dem JA.
Aber auch hier gibts Tage,da mag man nicht mehr.
Was mir wichtig ist zu sagen, ich lese oft, dann such dir doch Hilfe, oder warum hat sich die Familie nicht gekümmert, warum hat sie niemandem etwas gesagt?
Dazu muss sich vielleicht mal selbst fragen.
Wie viele Threads gab es hier schon zum Thema Gewalt?Und wie viele sind ausgeartet, weil die Reaktionen auf "Ich habe mein Kind gehauen" so extrem waren,dass ich auch keine Lust hätte hier zu schreiben dass ich Hilfe brauche, bzw nach einem Rat zu fragen.
Weil das einem selbst ja nie passieren würde.
Zivilcourage heißt für mich zwar, nicht wegzusehen,aber auch nicht sofort mit Paragraphen und Gesetzen zu kommen.
Oder das Holz für den Scheiterhaufen schon mal zusammen zu tragen.
Und das machen leider dann doch viele.
Jemanden der aus Überzeugung seine Kinder misshandelt wird man so nicht zum Umdenken bringen können.
Eltern denen es auch Überforderung passiert möglicherweise auch abschrecken.
Ich habe ja schon lange Erfahrung mit diversen Therapien, Elterntrainings. Und bei keinem davon wurde wenn das Thema Gewalt zur Ansprache kam,(wie reagiert man wenn man selber nicht mehr kann, wie gehe ich aus diesen Situationen raus, bevor ich die Hand hebe...) gleich die Keule rausgeholt.
Gerade in solchen Praxen sieht man Eltern denen es auch mal sehr mies gehen kann und die wirklich sehr bemüht um ihre Kinder sind.Sie wollen ihren Kindern nicht weh tun.
Mir ist bewusst,dass hier ganz viele wirklich das Beste wollen, bloß die Art wie, finde ich nicht immer okay.
Vielleicht einfach mal ein klein wenig die Art ändern und die Hilfe die man meint auch richtig vermitteln,dann klappts vielleicht auch besser.
Danke