Guten Morgen,
ich habe da so ein kleines Problem.
Vor ein paar Monaten habe ich einen Mann kennen gelernt, der absolut meinem Beuteschema entspricht und auch äußerst interessiert an mir war.
Ich hatte zwar eigentlich nur geblufft, als ich sagte: "Komm mich am Wochenende doch besuchen, die Kinder sind nicht da." Er nahm das sehr ernst und so kam es dann eben zum ersten Treffen (leben über 500km auseinander).
Naja...der erste Abend war....mmh....er war wie so nen kleines Häufchen Elend, dass nicht aus sich raus kam. Und als sich dann auch noch rausstellte, dass er weder einen Schulabschluss, noch eine Ausbildung und keinen Führerschein hat, war die Enttäuschung bei mir wirklich riesig! Er hat die letzten Jahre NICHTS gemacht, als sich von seiner Familie belabbern und klein halten zu lassen. So einen riesen Träumer hab ich noch nicht erlebt. Seine Mutter hat ihn erwerbsunfähig schreiben lassen und das aktuell bis 2018. Er selbst hat nie einen Antrag allein gestellt in seinem Leben, hat alles seine Mutter erledigt, damit er ja nicht arbeiten geht und sich um sie und die Großeltern kümmert.
Er selbst sagt er will raus und weg da, möchte eine Ausbildung machen und was aufbauen. Aber naja...ohne Basis? Seine Zeugnisse sind 10 Jahre alt und älter und sowas von unterirdisch, dass einem schlecht wird.
Und trotz allem....ich ließ mich auf ihn ein und jetzt kann man eigentlich sagen, dass wir eine Beziehung führen. Inzwischen ist er aufgetaut und kann mir und meinem starken Charakter einigermaßen stand halten, er bringt mich sehr oft zum lachen und die Zeit ist schön mit ihm, aber dauerhaft hängt da dieser Schatten über einen.
Aktuell ist er bei mir seit 2 Wochen. Ich habe ihm einen Lebenslauf und ein Anschreiben erstellt. Wir lassen noch neue Bilder machen und damit soll er sich dann bewerben. Ich helfe so gut es geht, bin aber ehrlich gesagt realistisch und denke es wird nichts werden. Nicht mit diesen Zeugnissen und dem klaffendem Loch im Lebenslauf, dass ich nur versucht habe etwas "netter" auszudrücken.
Wenn er nen Abschluss, eine Ausbildung, einen Job und nen Führerschein mit Auto hätte, dann wäre alles perfekt und wir könnten eine wundervolle harmonische Beziehung führen. Aber so? Letztendlich ist er nur ein Klotz am Bein, den ich aber sehr gerne habe gefühlsmäßig.
Ich selbst bin eine Kämpferin. Musste ich immer sein. Mit 2 Kindern ist das leben allein nicht leicht. Ich habe kürzlich meine eigene Ausbildung beendet und die letzten Jahre waren der Horror gewesen für mich. Ich musste viele Schlachten schlagen, um zu schaffen, was ich geschafft habe. Jetzt geht es bei mir darum einen Job ab Herbst zu finden und ich habe einen neuen Krieg mit meinem Körper begonnen. Habe also selbst mehr als genug zu tun und nun helfe ich noch ihn. Bin ich eigentlich bekloppt?
Und auf der andern Seite ist es gerade so schön mit ihm. Neben ihm aufzuwachen und einzuschlafen, die gemeinsamen Abende, er hilft im Haushalt und die Kids sind verrückt nach ihm.
Richtig tiefe Gefühle lasse ich im Moment absichtlich nicht zu, weil alles so ungewiss ist und ich Angst habe am Ende nur wieder in einem Loch zu landen. Ich will nicht wieder in ein Loch. Da war ich erst.
Was soll ich nur tun?
Ich helfe ihm so gut es geht, aber ne Hoffnung auf eine Ausbildung sehe ich nicht und nen Job bekommt man ohne Basis kaum. Einer wurde ihm angeboten von nem Freund von mir. Gestern lehnte er ab, ich fand das nicht gut, muss es aber akzeptieren. Die Arbeit war ihn zu nieder gewesen. Finde aber dass er keine Ansprüche zu stellen hat mit seiner Basis.
Ich will mal weiter kommen im Leben.
Welchen Rat habt ihr als Außenstehende?
Weiter helfen und hoffen dass es klappt oder fallen lassen und ihn dann damit in ein Loch werfen (er empfindet sehr viel für mich)?
Entschuldigt den langen Text. Bin mir einfach so unschlüssig. Meine Freunde sagen ich soll glücklich werden, ihm helfen und gemeinsam schafft man alles....jaja...sagt sich so leicht. Die haben nicht die Arbeit!
Was würdet ihr also tun?