Liebe Forumsmitglieder,
ich weiß nicht,ob mein Thema hier so passend ist und viel Erfahrung mit Foren habe ich auch nicht. Aber ich muss es mir dringend mal von der Seele reden und vielleicht hat der ein oder die andere schonmal ähnliches erlebt.
Seit einiger Zeit bin ich in physiotherapeutischer Behandlung wegen starken Kopfschmerzen. Die Therapeutin ist sehr nett und kompetent. Sie arbeitet manchmal auch osteopathisch (soweit ich das beurteilen kann).
In der ersten Stunde mochte ich sie irgendwie nicht so ganz, aber die 2. behandlung hat eine totale Wende gebracht.
Sie hat viel osteopathisch gearbeitet, soweit das eben in der Physiotherapie erlaubt ist. Ich war ganz entspannt, habe mich nett mit ihr unterhalten. Den restlichen Tag habe ich ganz normal verbracht in der Arbeit. Am Abend hatte ich einen extremen Gefühlsausbruch. Es ist nicht das erste Mal, dass ich so etwas habe, aber bisher wusste ich immer, warum ich geweint habe. Diesmal wusste ich es nicht. Es passierte völlig grundlos. :snif: Ich fühlte mich auf einmal sehr einsam und spürte eine tiefe Sehnsucht nach etwas, was ich nicht fassen konnte. Und dann habe ich plötzlich nur noch an die Therapeutin denken können und fühlte mich so wohl dabei. Mit der Zeit kamen gedanken an meine Mutter hoch, mit der ich zwar oberflächlich gesehen ein gutes Verhältnis habe, die aber nicht wirklich als Mutter da ist, weder Liebe noch ausreichend Interesse zeigt (was sie sicher nicht böse meint, aber sie kann es nicht anders). Nun bin ich Mitte 20 und sehr selbstständig. Dass die Beziehung zu meiner Mutter nicht ist wie sie sein sollte, war mir schon lange klar.
Und dann dachte ich selber daran, dass ich vielleicht so oft an die Therapeutin denken muss, weil sie einfach liebevoll und einfühlsam ist, jemand, der sich in dieser kurzen Zeit um mich "kümmert". Ich hatte aber nie das Gefühl, dass ich das brauche..
Beim nächsten Termin habe ich fast gezittert vor Aufgewühltheit. Erzählen wollte ich es schon..aber konnte es nicht.
Ich denke jetzt nach Tagen noch so oft an sie. Es fühlt sich an wie starke "Verliebtheit" aber ich fühle mich in dieser Hinsicht ausschließlich zu Männern hingezogen, bin also 100 % heterosexuell (nicht, dass das andere schlimm wäre, aber ich weiß dass es für mich nicht in Frage kommt. Noch nie konnte ich mir etwas mit einer Frau vorstellen). Aber dieses gefühl ist so stark und ich kann es weder einordnen noch mit jemandem wirklich drüber reden. Deshalb schreibe ich hier.. Es ist ein schönes gefühl, gleichzeitig bringt es mich oft zum Weinen. Die Therapiestunden sind auch gezählt.
Was ist es, was mich mit dieser Frau verbindet? Manchmal sehe ich sie und denke, sie ist oder hat das an sich, was mir fehlt Dann denke ich wieder, dass sie vielleicht so eine liebevolle Art hat, die mir einfach im privaten Leben fehlt.. aber da ist noch mehr und ich kann es nicht in Worte fassen. Es fühlt sich an, als hätte ich noch nie so einen wunderbaren Menschen getroffen.
Damit kann ich nicht umgehen.. ich bin normalerweise total pragmatisch, bodenständig, realistisch.. nicht esoterisch. Aber jetzt denke ich manchmal sogar an Seelenverwandtschaft, wobei das sicherlich ganz falsch ist in diesem Fall. Oder löst einfach die Osteopathie blockierte Emotionen? Aber warum denke ich dann nur an sie?
Vielen Dank fürs Lesen, es tut gut, das einfach mal zu schreiben, auch wenn vielleicht keiner antwortet :-)
Beste Grüße :eton: