Ja - mit viel Übung ;)
Basis dafür sind meist Techniken aus der kognitiven Verhaltenstherapie. In 3 Sätzen: Stell Dir ein Dreieck vor. Die Ecken sind: Gedanken, Gefühle, Handlungen. Alle miteinander verbunden, weil jedes einzelne beide anderen beeinflußt. Deine Gefühle kannst Du also über Gedanken und Handlungen steuern, wie hier auch schon angesprochen.
Im einfachsten Falle kennt das jeder. Wir waren eigentlich alle schon mal auf einer Party an einem Tag wo wir einfach nur müde waren und so gar keine Lust hatten - und es wurde ein wunderschöner Abend. Ich denke jede Frau hat sich schon mal "einfach so" voll gestylt - und festgestellt, dass man sich dann "ganz anders fühlt".
Schwierig ist daran eigentlich nur, das bewusst, kontrolliert und kontrollierbar und gezielt einzusetzen - und für jede Situation etwas zu finden, was den passenden Effekt hat oder diesen Effekt gezielt auf einen Gedanken oder eine Handlung zu programmieren.
Unbewusst macht das jeder Mensch ständig. Wenn man 3 mal in einem Restaurant war und das Essen nicht geschmeckt hat, hat man beim vierten Mal einen komischen Geschmack im Munde, bevor man auch nur in die Karte schaut. - Quasi die umgekehrte Version des Pavlow'sche Hundes, der beim Aufleuchten einer Lampe anfängt zu sabbern, weil die immer aufgeleuchtet hat, wenn es Futter gab.
So kann man sich selbst "programmieren". Theoretisch auch auf eine Lampe. Das ist mühsamer, weil man keine bestehenden Effekte ausnutzen kann und auch irgendwie ... doof, aber möglich.
Wenn man das gelernt und geübt hat (1 Jahr geht da schon ins Land, weswegen das meist nur diejenigen lernen, die es lernen müssen) kannst Du Gedanken und Gefühle in Sekunden ändern. Nie in 100% der Fälle, wir sind und bleiben keine Maschinen, aber fast immer ist möglich.
Sinnvoller Weise blockt / ändert man natürlich nur, was einen sonst zerfleischen würde, nicht was unangenehm ist. Manchmal geht nur ganz oder gar nicht (= abschotten, wie schon angesprochen) aber es ist "nur" schwieriger, nicht ein anderes Prinzip, darüber eine "Feinabstimmung" vorzunehmen. Angst ist nur ein Gefühl. Kein angenehmes, aber ein berechtigtes. Das soll da sein und bleiben. Doch in dem Moment, wo es zur Panik wird und den Alltag und das eigene Leben stark beginnt einzuschränken - da sollte man dann gegensteuern.
Ich sage bewusst nicht "zusammenreißen" dieses Wort hat in der Psychologie mehr Schaden angerichtet als alles andere. - Meine persönliche Meinung, aber bei dem Wort schwillt mir immer der Hals.
Wenn man ein gebrochenes Bein hat, kann man auch laufen, wenn man sich "zusammenreißt" es tut weh, macht alles noch schlimmer, aber es ist möglich. Doch es bleibt trotzdem dumm. Wenn man etwas Muskelkater hat, liegt die Sache sicher anders.
Doch in psychologischer Hinsicht unterscheidet die "öffentliche Meinung" selten zwischen Muskelkater und Beinbruch. Was zur Folge hat, dass mancher sich mit gebrochenen Beinen quält, der das Bein dringend schienen lassen müsste.
Es gibt psychologische Wege, die Last von einem gebrochenen Bein zu nehmen und das hat absolut nichts mit Jammerlappen zu tun, die nur zu bequem sind, sich mal zu bemühen und das zu machen, was alle anderen auch tun.
Es gibt verschiedene Techniken, über die unzählige Bücher geschrieben wurden.
Abgesehen vom o.g. Dreieck gibt es noch eine andere Basis: unsere Empfindungen sind nie eine Einbahnstraße. Wir lächeln, wenn wir glücklich sind, wir sind aber auch glücklicher, wenn wir lächeln. Sogar wenn wir andere lächeln sehen oder hören (Schon mal eine amerikanische Serie im TV gesehen mit dem eingespielten "Gekicher"?) Wir drücken unsere Gefühle auf eine bestimmte Art aus, wir nehmen aber auch ein Gefühl wahr, wenn wir einen Ausdruck sehen. Beispiele findest Du überall in der Werbung und im "Showbiz" (z.B. Musikvideos). Dort wird das von vorn bis hinten in beachtlicher Konsequenz eingesetzt.
Ein simpler, aber wichtiger allgemeiner Tipp:
Zu etwas hin ist immer einfacher als von etwas weg. Weniger hochtrabend: "sei nicht verzweifelt" ist unsäglich schwer. Aber "konzentriere Dich auf Dein Puzzle" ist machbar.
Ein paar Beispiele für Neueinsteiger:
Um Stimmung allgemein zu heben: Wann auch immer Du durch ein Tür gehst - lächle oder grinse.
Ja, das klingt überaus banal. Aber es funktioniert, versuch es mal. Am dritten Tag spätestens lächelst Du von allein, wenn Du eine Tür siehst. Du "programmierst" Deine Erinnerung, Deine Assoziation, Deine Gefühle und ein Stückchen sogar Dein Unterbewusstsein. Das gibt es auch mit PostIt's die man überall hinklebt (so wie in der Volvic - Werbung mit dem "trinken") - Basis hiervon ist zweierlei: das erste, was ich sagte mit "Gefühle sind keine Einbahnstraße". Das zweite: externe Auslöser nutzen. Entweder man schafft sich diese selbst mit gelben Zetteln oder man nimmt etwas, was häufig, aber nicht dauernd auftritt und in der Wahrnehmung nicht untergeht - wie Türen.
Um bestimmte Gedanken zu blocken (die steigern die Gefühle ja meistens gerade dann, wenn man die Gefühle ändern möchte):
Alle Konzentrationstechniken.
Visualisierungen beispielsweise. Sich etwas anderes - einen Ort, einen Gegenstand, eine Person etc. so detailliert wie möglich vorstellen. Ein Stopp - Schild beispielsweise. Inklusive verbeulter Ecken, Kratzer, abblätternder Farbe, ... Ein ruhiges Haus am Ufer eines Sees, ... etwas in dieser Art. Prinzip wieder => zu etwas anderem hin, nicht von etwas weg.
Sich mit Dingen beschäftigen, die außerhalb der üblichen Denkmuster liegen. Wenn wir das tun, was wir immer tun, "schweifen die Gedanken leicht ab" - hin zu dem, was gerade nicht gewünscht ist üblicher Weise. Außerdem lauert da an jeder Ecke die Erinnerung. Also: auf neuen Pfaden wandeln. Mach etwas, was Du noch nie getan hast. Richte mit Zettel und Stift (oder PC) ein 150 m2 - Loft ein, wie Du es gern hättest - für Dich allein und mit unbegrenzten Geldmengen. Entwirf einen Park. Oder ein Auto.