Hallo :)
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, will aber versuchen, es möglichst kurz zu fassen.
Als Jugendliche hatte ich wegen Liebeskummer eine leichte Depression. Wobei ich sagen muss, dass ich nie beim Psychologen war, ich habe aber zweimal versucht mich umzubringen und mich geritzt. Meine Mutter hat Jahre später zu mir gesagt, dass sie wusste, dass ich Depressionen hatte, aber zu dem Zeitpunkt war es irgendwie nie Thema.
Jetzt mag vielleicht der ein oder andere denken: "Oh man, Liebeskummer ist doch normal und gerade Jugendliche sollten sich nicht zu viel darauf einlassen, sondern sich mit Freunden ablenken. Das war doch sowieso keine Depression.", aber es war wirklich weit mehr als nur Liebeskummer. Das ganze ging über etwa 5 Jahre.
Dann hatte ich einen anderen Schwarm, mit dem ich auch zusammengekommen bin. Als da Schluss war, fing das ganze allerdings wieder von vorne an und ich habe mich total an ihn geklammert und bin ihm hinterhergelaufen.
Er hat übrigens wegen meiner Eifersucht Schluss gemacht. Ein Jahr später hatte ich einen neuen Freund, der mit mir Schluss machte, weil ich zu sehr geklammert habe.
Dann dachte ich mir: "Jetzt sitz aber nicht wieder zu Hause rum und heule!" und bin oft feiern gegangen, hab also meine Jugend sozusagen nachgeholt und teilweise auch sehr übertrieben, was Alkohol und Sex angeht.
Ich hatte in dem Zeitraum von Ende 2010 bis jetzt mehrere verschiedene Männer, auch One-Night-Stands. Zwar geht es mir dabei auch um den Sex an sich, aber eigentlich würde ich viel lieber eine Beziehung führen und danach fühle ich mich auch meist total schlecht.
Ein weiteres Problem ist, dass es mir (obwohl ich immer die Anhängliche und Eifersüchtige bin) schwer fällt treu zu bleiben, wenn ich meiner Meinung nach zu wenig Aufmerksamkeit bekomme.
Dazu muss ich sagen, dass sich meine Eltern haben scheiden lassen, als ich 5 war, meine Mutter hat mich meist alleine gelassen, weil sie viel gearbeitet hat. Deshalb bin ich ziemlich selbstständig und trotz der Tatsache, dass ich Einzelkind bin, nicht verwöhnt - aber ich suche eben immer wieder diese Aufmerksamkeit. Mit meinem Vater verstehe ich mich super, wir sehen uns auch oft. Es ist also nicht so, dass ich nach einem Ersatz für ihn suche.
Vielleicht ist/war das ganze ja auch wirklich nur typisch pubertäres Verhalten, allerdings ist es so, dass ich seit ca. einem Jahr ohne Alkohol (den ich allerdings nur am Wochenende, und nicht mal jedes, trinke) und/oder Kiffen einfach keinen Spaß mehr haben kann. Heißt ich kann nicht mehr aus vollem Herzen lachen, mich nicht richtig freuen. Ich suche richtig nach Gründen um zu trinken oder zu rauchen.
Wahrscheinlich komme ich, so wie ich mich beschreibe, total egoistisch und dumm rüber. Die meisten nennen mich allerdings "Sonnenschein", weil ich so viel lache und laut anderen eine positive Ausstrahlung habe. Oft höre ich auch "Harte Schale, weicher Kern", da ich nicht sehr gut über mein Gefühle reden kann.
Ich bin 21, also noch ziemlich jung, aber nicht mehr in der Pubertät, wo es ja "normal" ist, dass man manchmal übertreibt und seine Grenzen testet.
Was sagt ihr dazu?
Selbstmordgedanken habe ich nicht mehr, aber manchmal würde ich mich schon gerne wieder ritzen, habe ich vor wenigen Monaten auch wieder getan.
Ich fühle mich gerade wirklich so als würde ich aus einer Mücke einen Elefanten machen. Ich meine, Liebeskummer hatte jeder mal. Ich weiß nicht, wieso ich so heftig darauf reagiert habe, aber ich weiß, dass ich es nicht gemacht habe, um irgendwie etwas Besonderes zu sein oder weil ich es "cool" fände (solche soll es ja geben).
Jetzt ist der Text doch etwas länger geworden, ich freue mich aber über jede Antwort und bedanke mich für's Durchlesen :)
Vielen Dank schon mal für mögliche Antworten!