Hallo liebe Foris!
Ich habe mich hier angemeldet weil einfach so viel in meinem Kopf herumschwirrt, und ich Angst habe, mich vor meinen Mitmenschen bloßzustellen, wenn ich Ihnen mein Herz ausschütte. Auf diese Weise hoffe ich auf junge Menschen zu treffen die Ähnliches erlebt haben, und wissen, wie man damit leben kann.
Ich beginne einfach mal zu erzählen, und hoffe man kann mir folgen.
Ich bin 20 Jahre alt. Meine Eltern haben sich getrennt als ich noch sehr klein war, aufgrund der langen Arbeitszeiten meiner Mutter und der fehlenden Fürsorge meines Erzeugers war meine Mum gezwungen, mich zu meinen Großeltern zu geben.
Aber auch diese starben sehr früh.
Auch sämtliches anderes Glück das ich kannte zerbrach nach und nach, meine Cousine die wie eine Schwester war, war nun alt genug und begann mit ihrem Freund, der eine Art Vaterersatz für mich war, ein eigenes Leben zu leben, meine Tante und mein Onkel trennten sich und verkauften das Haus in dem ich aufgewachsen war.
Freunde hatte ich durch den Ruf ''Alleinerziehende Mutter und asozialer Vater'' nicht viele, von den Kindern in der Schule wurde ich geschlagen und beleidigt. Einmal versammelte sich der gesamte Schulhof und warf Steine auf mich.
In der weiterführenden Schule hatte ich keine Freunde mehr, ich wurde dick mit der Pubertät und war eine der größten Aussenseiter auf dieser dämlichen Dorfschule...
Oft wurde ich bloßgestellt, ich wollte niemanden kennenlernen, hatte Angst ich würde ihn mit meiner Hässlichkeit und meiner Art verärgern und belästigen.
Als ich dann die Klasse wiederholen sollte, wurde mir klar dass ich das ganze dadurch noch länger aushalten musste, und ich schmiss die Schule...
Meine Mutter wusste sich nicht anders zu helfen, als mich in die Psychatrie zu bringen, damit mir jemand helfen kann.
Natürlich war dies nicht der Fall, gerade 16 Jahre alt, gaben Sie mir die Diagnose ''Schizophrenie'' - mMn eine drastische Fehleinschätzung meiner Gedanken - ein übler Behandlungsmarathon mit starken Psychopharmaka begann.
Erst nahm ich noch weiter zu, wog bei 1, 70 70 Kg, wurde in der Klinik als Adipös (eine weitere Fehldiagnose) abgestempelt.
Gekränkt von diesem ''Stempel'' hungerte ich mich auf 50 Kg, begann mich mit einem Mädchen aus der Klinik zu treffen, und fand in Ihr meine erste Freundin.
Durch Sie lernte ich meinen Freund kennen.
Heute nach fast 4 Jahren kennen, kann ich ihr trotz dass sie mich beste Freundin nennt, sie nur wahrnehmen, als wäre sie eine Erscheinung.
Weiterhin gequält von den Gedanken der Vergangenheit - von den ungeklärten Vorwürfen des Missbrauchs, meinem Umgang mit dem Tod und all dem anderen Falschen in meinem noch so jungen Leben, versuchte ich einen Strohhalm zu greifen.
Dieser Strohhalm ist mein jetziger (erster fester) Freund.
Doch ich habe natürlich auch dabei wieder Fehler gemacht, und natürlich rächt sich das.
Denn ich habe gelogen. Aus scham erzählte ich ihm, ich hätte ein Leben wie in Saus und Braus geführt, wäre viel ausgegangen und vor allem erzählte ich ihm nicht, dass er mein erstes Mal war.
Jetzt nach 2 Jahren Beziehung, einem nachgeholten Schulabschluss & viel neuem Glück, holt mich meine Vergangenheit - auch wenn Sie für mich nie vergangen war - wieder ein.
Ich sehne mich danach, die Gefühle die ich durch meine Lüge verdrängt habe, auszuleben.
Ich würde so gerne alles erleben, was ich in meiner ''Jugend'' verpasst habe, weil ich mich versteckt habe vor den Anderen...
Es tut so sehr weh zu sehen, wie verbittert ich bin, wie wenig Freude ich empfinde.... Ich würde gerne endlich vertrauen, ich will mir und meiner Familie verzeihen und ich will... vergessen.
Und das alles OHNE Therapeutische Hilfe!!!
Denn ich bin bisher nur an Psychologen geraten, die meine Psyche nur noch kaputter gemacht haben!
Kann mir Ein/e von Euch helfen??? :(
Liebe Grüße,
Light