eleyna_11897496Danke
für deine ausführliche Antwort. Damit verstärkt sich meine Meinung von dir, dass du sehr reflektiert Sachverhalte analysieren kannst! :super: Das ist wirklich sehr hilfreich, gerade wenn man selbst nicht mehr klar denken kann, weil man so befangen ist.
Es gibt übrigens auch Phasen, in denen wir uns ziemlich anschreien, wir sind wohl beide etwas "temperamentvolle" Leute :mrgreen: Daher ist es auch sehr schön, eine Meinung von jemandem zu hören, der auch ein etwas schlimmerer Streit nicht direkt als Trennungsgrund ansieht.
Ich glaube, das Problem ist, dass wir beide sehr besserwisserisch sind und manchmal einfach nicht gerne einsehen können, dass der andere nicht genau so denkt wie wir. Es gibt da nicht gross irgendwelche versteckte Emotionen, denke ich. Aber vielleicht erkenn ich das auch zu wenig. Wir nehmen das im Grunde eigentlich auch nicht persönlich, wir sind weder verletzt noch traurig, sondern eher einfach genervt, dass der andere einem nicht einfach Recht gibt. Und so zieht sich dann die Diskussion in die Länge.
Ein wichtiger Punkt, den ich bereits im heutigen Gespräch mit meinem Freund erkannt habe und den du auch oben angedeutet hast: Mein Freund denkt sich dann manchmal schon länger, dass er endlich aufhören möchte mit der Diskussion, sagt es aber nicht. Er sagt es erst dann, wenn er dann wirklich total genervt ist und das Zimmer verlassen will. Wenn er das früher sagen würde, dann wäre es sicherlich auch mit der 30-Minuten-Regel kein Problem. Ich denke, dass man da gut ansetzen kann, dass er schon früher die Notbremse zieht.
Aber natürlich könnte ich auch früher erkennen, dass es eskaliert, weil auch ich dann ab einem gewissen Zeitpunkt ja auch genervt bin, wenn auch nicht so fest wie er.
Vielleicht ist es manchmal einfach schwer, zu erkennen, wann man diesen Punkt erreicht hat. Uns ist gestern im Verlaufe des Abends schon öfters aufgefallen, dass wir sehr streitlustig unterwegs sind, uns ist aber irgendwie nicht bewusst gewesen, dass das so schnell "umschalten" kann, dass wir dann total genervt sind.
Das mit den "auf Knien entschuldigen": Irgendwie weiss ich gar nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll. :mryellow: Weil es wirklich nach jedem Streit bei mir im Kopf so aussieht "Jetzt soll er aber wirklich angekrochen kommen bei mir und sich gefälligst in aller Form bei mir entschuldigen." Mit der Zeit legt sich das wieder ein wenig und ich versuch auch selbst, ihm entgegen zu kommen. Aber ich zieh dann die Streits trotzdem manchmal noch unnötig in die Länge mit dem Gedanken "er hat mich verletzt, das soll er gefälligst merken und er soll jetzt auch leiden". Das ist so kindisch, aber irgendwie kann ich das einfach nicht ganz abschalten. Vielleicht sollte ich dann zwischendurch mal zum Sport gehen, das hilft manchmal :-D
Ich werde mir auf jeden Fall noch Gedanken machen zu deinen Vorschlägen, mir überlegen, was genau dahinter stecken könnte (z.B. auch weshalb wir so streitlustige Tage haben) und mich dann in Ruhe nochmals mit meinem Freund über eine Strategie/einen Notfallplan unterhalten.
Auf jeden Fall hat mir dieser Thread hier schon mal geholfen, einzusehen, dass es solche Situationen halt einfach auch mal geben kann. Und man dann sinnvoll damit umgehen lernen muss, und nicht zwingend diese Situationen immer verhindern kann.