Hallo liebe Community,
ich bin schon lange Anonym bzw. ohne Account in diesem Forum Unterwegs und habe nun das Gefühl, dass es an der Zeit ist auch etwas beizutragen
Ich möchte mit einer Geschichte anfangen und euch am Ende um etwas bitten und bedanke mich bereits jetzt schon bei jedem der sich die Zeit nimmt um es komplett zu lesen!
Das Ganze beginnt in meiner Grundschulzeit in der ich einen Freund kennen gelernt habe mit dem ich bis vor 2 Jahren immer noch sehr guten Kontakt hatte.
Schon damals war er ein extrem freundlicher und herzensguter Mensch. In der 5. Klasse kamen wir in eine neue Schule wo wir damals ein Mädchen kennen lernten die eher als Außenseiterin behandelt wurde wegen ihrer Art obwohl sie ein wunderschönes Mädchen war. Ich hielt anfangs eher weniger von ihr, da sie eben einfach "anders" war als die anderen was damals in dem Alter eben noch etwas Seltsames war. Doch mit der Zeit wurde sie auch mir extrem wichtig. Sie war einfach etwas Besonderes und wahrscheinlich auch das einzige wunderschöne Mädchen mit dem ich mich getraut habe zu reden.
Ich glaube in der 9. Klasse fiel uns zum ersten Mal ein "Schnitt" am Oberschenkel auf als ihre kurze Hose etwas nach oben rutschte. Sie hatte keine Schnitte am Arm und verhielt sich sonst auch immer sehr ruhig. Also hatten wir davor keinen Grund misstrauisch zu sein wieso sie so zurückhaltend ist und so wenig über sich Preisgibt. Doch irgendwie war es merkwürdig, wenn man den Charakter und den Schnitt vergleicht. Wir haben sie nicht direkt darauf angesprochen, sondern einige Tage darüber nachgedacht wie wir damit umgehen sollten. Nach 2 Wochen hin und her überlegen und genaueres Achten auf ihre Art konnten wir unsere Neugier nichtmehr zurückhalten. Ich meine, Was bewegt ein junges, wunderschönes Mädchen dazu sich selbst zu "verschandeln"? Nach anfänglichem Zögern hat sie sich uns gegenüber dann geöffnet. Sie hatte schon seit vielen Jahren Depressionen und Borderline. Ein Gefühl der Leere und der Selbstzweifel und dazu kommen noch Familiäre Probleme weshalb sie das Gefühl der wertlosigkeit nicht aushält. Die Zeit danach hat auch mich sehr verändert. Von einer ablehnenden und sehr abweisenden Art wurde ich langsam immer nachdenklicher und versuchte hinter die Fassade der Menschen zu schauen. Mädchen und junge Frauen die sich selbst verletzen wie zum Beispiel ritzen waren nichtmehr einfach nur irgendwelche Aufmerksamkeit suchende gestörte Kinder, sondern ich begann immer mehr mich zu fragen was sie dazu geführt hat sich so etwas selbst an zu tun nur um für wenige Sekunden oder Minuten ihr Leid zu vergessen.
Wie es meinem besten Freund dabei ging kann man sich bestimmt auch gut vorstellen. Er begann immer mehr Zeit mit ihr zu verbringen, war noch mehr für sie da als zuvor und hätte wirklich alles dafür getan, dass es ihr auch nur ein Stückchen bessergeht. Genau 4 Monate nach dem Abschluss jedoch begann sie Suizid. Sie hinterließ einen Separaten 4 Seitigen Abschlussbrief nur für uns beide. Sie dankte uns dafür, dass wir immer für sie da waren. Uns konnte sie vertrauen und in uns sah sie einen Zufluchtsort, falls ihr mal wieder alles zu viel wurde, jedoch hält sie es nicht aus sich an allem schuldig zu fühlen und diese ständige Leere würde sie zerreißen.
Wir hatten stets versucht sie abzulenken und auf zu muntern aber ich denke, dass man einen Menschen nicht festhalten kann der nicht hierbleiben möchte. Ich war einige Monate neben mir und nicht wirklich Ansprechbar doch irgendwann musste es weitergehen. Bei ihm jedoch war es deutlich ausgeprägter. Er ging nichtmehr aus dem Haus und redete kaum noch mit anderen Leuten, da er sich selbst die Schuld gab. Als er dann ein Psychologiestudium beginnen wollte um Leuten zu helfen, die dasselbe durchmachen und es verstehen möchte wurde er jedoch aufgrund seines Notendurchschnitts abgelehnt. Er wollte auch nicht weiter warten, da ihn selbst seine Mutter dazu drängte etwas zu lernen. Er begann aber kein Studium oder eine Lehre, sondern begann eine Art Weltreise. Nach 3 Monaten ist er in Indien angekommen wo er nun seit bald 2 Jahren ist und nur zu Feiertagen zurückkommt.
Nächsten Monat kommt er wieder einmal nach Deutschland zum Geburtstag seiner Mutter und wir(Ich und ein paar seiner Freunde) wollen ihn Überraschen.
Wir haben dafür bereits in unserer Umgebung spenden gesammelt die wir ihm bei seiner Ankunft überreichen möchten, welche an die Organisation gehen werden.
Nun würden wir das ganze gerne etwas ausweiten, doch wissen nicht wie.
Hat irgendjemand Erfahrung mit Crowd-Funding gemacht und kann uns dazu irgendetwas sagen? Würde sich der Aufwand lohnen?