Hallo liebe Leute von gofeminin! :)
Ich war mir erst nicht so ganz sicher, wo ich dieses Thema hineinpacken sollte, denke aber damit habe ich es ganz gut getroffen.
Es geht um meinen Partner, wir sind mittlerweile etwas länger als ein Jahr zusammen und es lässt mich mit leiden, wenn er von seinen Erwartungen/Zielen/Wünschen o.Ä. im Leben spricht. Beispiel: Wir gehen an einem Neubaugbiet spazieren. Menschen mit vllt 30, die gerade mitten im Leben stehen bauen sich ihr erstes Eigenheim. Idyllisch gelegen mit schicken Autos, dazu Doppelgarage, großer Garten, ein Hund läuft dort mit rum, das Haus lässt Schönes erahnen. Er wird nachdenklich/traurig und meint, er könne sich sowas niemals leisten (macht gerade nebenbei seinen Elektromeister, ist Jugendausbildungsvertreter im Betriebsrat), würde in seinem Job nie Großes bewirken und immer ein 'Normalo-Durchschnittsverdiener' sein/bleiben.
Er redet von Bekannten oder Freunden, die 'alles in den Arsch gesteckt bekamen' (original seine Worte), von den Eltern gekaufte erste Autos nicht gut behandeln oder wertschätzen würden und sowas auch eigentlich gar nicht verdient hätten. Oder von Leuten, die einfach nur riesen Glück hatten (z.B. Erbe oder Lottogewinn). Er musste sich alles selbst hart erarbeiten, obwohl er Anderes verdient hätte.
Sein Job macht ihm keinen Spaß, er kommt immer schlecht gelaunt nach Hause, macht die Weiterbildung zum Meister, obwohl es ihn eigenlich gar nicht happy macht.
Er möchte die Welt verändern, irgendetwas tolles Bewirken, bewundert werden von allen (beruflich sowie privat).
Manchmal denkt er so sehr darüber nach, dass erst mal 3 Stunden gar nichts mit ihm anzufangen ist (schlechte Laune, antriebslos, würd ich schon als depressiv bezeichnen).
Wenn ich dann ankomme mit: "Du weißt doch gar nicht was dich im Leben noch alles erwartet, vllt passiert dir irgedwann auch mal 'sowas'", hat er tausend Gründe, warum genau ihm das niemals passieren wird und ist ganz fest davon überzeugt. Zu sagen: "Na mit so einer Einstellung wirst du nicht weiterkommen.", lässt ihn kalt. An eine solche Überzeugung glaubt er nicht.
Außerdem denkt er nur an das schlechte im Menschen. Wenn z.B. jemand etwas sagt, was man unterschiedlich auffassen kann, ist es grundsätzlich immer das mit der bösen Absicht. Oder ein weiteres Beispiel: Wir hatten bei meiner kleinen Schwester in der Playstation ein Spiel vergessen, welches wir nun bei uns spielen wollten. Nun ist sie etwas schluderich und geht manchmal auch etwas unsichtig mit Dingen um (15 jahre). Er war sofort der Meinung, wir bräuchten sie gar nicht erst danach fragen, entweder fände sie es gar nicht erst wieder oder es wär so zerkratzt, dass es nicht mehr funktioniere. Als ich dann (etwas sauer) meinte, dass ich sie also nicht danach fragen brauche, wenn er sowas schon denkt, wurde er ungeduldig und wollte doch Klarheit. Schließlich haben wir das Spiel noch unversehrt am selben Tag erhalten. Auf meinen Aufruf, dass er eine pessimistische Einstellung habe und nicht gleich das schlimmste denken sollte, wies er vollkommen ab.
Ich habe ihm auch schon gesagt, dass kleine Dinge manchmal Großes bewirken und man es manchmal gar nicht mitbekommt, dass es reicht, wenn er z.B. einen Menschen glücklich macht und sich für diesen dann die ganze Welt verändert oder dass er alles werden/sein/erreichen kann, wenn er nur wirklich wolle bringt nichts. Er findet ich hätte es 'schön gesagt' aber wirklich daran glauben tut er nicht.
Wie kann ich ihn von so etwas überzeugen? Oder gibt es Menschen, denen es so ähnlich geht/ging?
Tut mir leid für den langen Post, ich danke schon einmal für Antworten. LG :)