Hallo zusammen, ich habe da ein kleines, aber wenn ihr mich fragt, schwerwiegendes Problem. Nahezu im wahrsten Sinne des Wortes. Mein Freund hat seit wir uns kennen deutlich zugelegt und ist mit sich selbst sehr unzufrieden. Rein optisch stört es mich gar nicht, allerdings fange ich an mir um seine Gesundheit Sorgen zu machen, da sich sein "Schwerpunkt" deutlich am Bauch abzeichnet. Kurz zu uns: Ich bin 22, mein Freund 29, wir sind seit knapp 5 Jahren zusammen, vier einhalb davon leben und wohnen wir auch zusammen. Bevor wir uns kannten war er sehr schlank und recht sportlich, früher hatte er ein Sixpack, vom Judo glaube ich. Noch weit bevor wir uns kennen gelert haben, hatte er eine komplizierte Sprunggelenksfraktur, die ihn seinen Sport (vorerst) nicht mehr ausüben ließ. Dennoch hat er danach kaum (oder möglicherweise gar nicht) zugenommen, bis wir uns kennen lernten und zusammen zogen. Nun könnte man sich denken, dass ich einfach zu "gut" oder zu ungesund koche, allerdings ist beides nicht (mehr) der Fall. Ich habe selber einiges zugenommen, da wir uns zu Beginn unseres Zusammenlebens beide sehr ungesund ernährt haben (TK-Pizzen, Nudeln, Fix-Produkte). Vor einem Jahr habe ich (mit damals 103,9 kg auf 179cm) die Reißleine gezogen, relativ schnell 10 kg abgespeckt und habe nun mit Sport angefangen, damit es weiter runter geht. Ich mache ein 20 Minuten Workout, jeden Tag vor dem Fernseher (Shred Jilian Michaels) und muss mich selbst jeden Tag dazu zwingen, weil ich ein absoluter Bewegungsmuffel bin. Mein Freund ist nun zusehens immer Unzufriedener mit sich, aber egal was ich anstelle, ich kriege ihn nicht dazu etwas dagegen zu tun. Ich koche natürlich schon viel gesünder, wenig Kohlenhydrate, weniger Fett, allein, weil ich ja abnehmen möchte. Nun isst er aber eher selten zu Hause. Er arbeitet im Schichtdienst, wo sein Tagesablauf etwa so aussieht: Frühschicht: 4.30 Uhr aufstehen, duschen, um 5 zur Arbeit, gegen 7 Frühstück (2 Weizenbrötchen je mit Schnitzel oder Cordon Bleu, ein Ei, ein Kakao), bis zum Mittag um 12 Uhr kommen dann Eis, Snickers und mindestens 1 Liter Cola, Apfelschorle oder Isostar dazu, dann üppiges Mittagessen (Schnitzen, Nudeln, Currywurst o.ä. immer mit nicht zu wenig Kohlenhydraten dabei), Abends gegen 18/19 Uhr koche ich dann. Die Spätschicht sieht in etwa so aus: zwischen 8 und 11 aufstehen, fertig machen, wenn noch Zeit ist zocken, dann meist ohne Frühstück zur arbeit und dort in der Kantine die erste warme Mahlzeit (siehe oben), abends noch die zweite und zu Hause dann meist noch Eis, Chips, Süßkram oder sogar noch eine warme Mahlzeit... Ich habe ihm schon so oft erklärt, was er weglassen oder umstellen müsste um erste Erfolge zu sehen. Er macht es nicht, im Gegenteil, ich soll vom Einkaufen nur noch mehr Snickers, Hanuta und Co mitbringen. Da er früher begeistert Judo gemacht hat, habe ich ihm vorgeschlagen, wieder Sport zu machen, dann würde die schlechte Ernährung nicht mehr soooo sehr ins Gewicht fallen. Aber auch das will er nicht. Er hasse Sport und könne sich nicht dazu bewegen in der Hinsicht etwas zu tun. Dennoch scheint diese Unzufriedenheit stark mit in eine beginnende Depression reinzuspielen. Die Therapeutin sagte ihm, er solle sich mehr bewegen, aber selbst das ignoriert er. Ich bin langsam echt am Ende mit meinem Latein. Ich sehe, wie unglücklich er ist und gesund ist das ja auch nicht. Was kann ich noch tun?