Guten Tag liebes Forum,
ich bräuchte da mal euren Rat.
Und zwar bin ich schon seit 7 Jahren mit meinem Freund zusammen, ich bin 21 Jahre und er 23 Jahre. Wir hatten schon immer unsere Höhen und Tiefen, ach, was sag ich da... wir halten uns beide an unserem ersten gemeinsamen Jahr fest, wo noch alles toll und super war. Wir hatten in den darauffolgenden 6 Jahren natürlich auch schöne Momente, aber meiner Meinung nach mehr schlechte. Jetzt ist es so, dass wir seit 2 Jahren in einer gemeinsamen Wohnung wohnen. Die Beziehung hat sich dadurch weder verbessert, noch verschlechtert. Ich hatte in den letzten 3 Jahren schon öfters den Gedanken, mich zu trennen. Aber so schlimm wie momentan ist, war es noch nie. Ich kann nicht einmal sagen, dass er scheiße zu mir ist oder mir nicht vertraut, mir keine Liebe und keine Zärtlichkeiten schenkt, usw. Das bin eher ich. Ich zeige ihm keine Liebe, ich schenke ihm keinen Respekt, alles was er macht ist falsch, ich möchte keine Zärtlichkeiten austauschen, Küssen ist eher ein übles Muss... Und er sagt einfach nichts dazu (außer dass wir keinen Sex mehr haben, das nervt ihn, aber da sucht er die Schuld bei sich)
Ich weiß, das hört sich so an, als ob ich ihn nicht liebe ... tu ich aber irgendwie schon. Nur finde ich, dass eine Beziehung so nicht ausschauen kann. Man führt doch eine Beziehung, damit man glücklich zu zweit ist oder? Mir ist schon bewusst, dass man immer Höhen und Tiefen hat, dass man nach so viele Jahren auch einmal zweifelt oder nicht gerne küsst oder geküsst wird... Aber ich habe das schon so lange. Und er tut mir so wahnsinnig leid. Er würde mir leid tun, wenn ich ihn verlasse, aber er tut mir auch leid in der jetzigen Situation. Auf der anderen Seiten, kann ich mir ein Leben ohne ihn aber auch nicht vorstellen - man hat plötzlich niemanden mehr, wenn man nachhause kommt, der all seine langweiligen Geschichten anhört, der einen in Arm nimmt, wenn alles nicht so läuft wie man will, man hat niemanden mehr, der einfach da ist. Aber das ist doch egoistisch und auch nicht Zweck einer Beziehung?
Wenn ich mich wirklich entscheiden müsste, hätte ich ihn gerne als besten Freund, weil er ist wirklich ein toller Mensch.
Ich habe schon viele Beiträge gelesen und psychologische Seiten besucht und da steht immer das gleiche: Wenn du deine Beziehung retten willst, dann musst du dir überlegen was deine Wünsche sind, was sich verändern soll und dann rede mit deinem Partner darüber. Aber ganz ehrlich? Was soll sich den verändern? Er ist ja an gar nichts schuld. Er ist so wie er ist und ich will ihn auch nicht verändern. Aber ich bin auch so wie ich bin. Ich reiße mich eh schon am Riemen und raste nicht die ganze Zeit aus... Mehr geht gerade nicht.
Aber wenn ich dran denke, dass ich ihm zusehen muss, wie er seine Sachen packt und auszieht, nach 7 Jahren Beziehung... da wird mir ganz schlecht. Und wenn er mich anfleht, dass bitte nicht zu tun... Ich glaube ich würde daran zerbrechen.
Dann aber denke ich mir wieder, ich bin so eine scheiß Freundin. Ich kann ihm doch auch nicht die Zukunft mit einer "erfüllenderen" Freundin verbauen? Und auch mir nicht.
Diejenigen, die es bis zum Schluss geschafft haben: Was meint ihr dazu? Ich weiß, ich muss diese Entscheidung ganz alleine treffen, aber ich würde trotzdem mal ein paar Meinungen dazu hören... Ich möchte keine falsche Entscheidung treffen (wobei ich das vermutlich erst mit der Zeit rausfinden werde)
Vielen lieben Dank!
Eure,
gelbesonnenblume