Hallo ihr Lieben,
Ich (16) habe meinen jetzt-Ex-Freund(18)vor circa einem Jahr bei einem Event kennengelernt. Wir haben uns super gut verstanden, aber da zwischen uns 350 Kilometer lagen und ich zudem zu dem Zeitpunkt noch in einer Beziehung war (die ich aber 2 Monate später beendet habe) ist nichts weiter passiert als dass wir super viel gelacht haben und nach den 4 Tagen des Events unsere Handnummern ausgetauscht haben.
In der Anfangszeit haben wir gar nicht viel Kontakt gehabt, aber nach einigen Monaten ist es aus irgendeinem Grund mehr geworden. Wir haben festgestellt dass wir so unheimlich viele Gemeinsamkeiten haben, wir wollten in so vielen Situationen genau dasselbe sagen, uns gingen nie die Gesprächsthemen aus - auch wenn wir nur per WhatsApp geschrieben haben. Wir haben immer gesagt, dass wir uns irgendwie wiedersehen müssen, aber es hat lange Zeit einfach nie so gepasst.
Ca. 8-9 Monate später, im Januar haben wir es dann endlich geschafft, einen Tag miteinander zu verbringen. ich hatte große Angst dass es im Endeffekt dann doch nicht so toll ist wie wir dachten, aber es war genauso, wie ich es mir vorgestellt hatte. Wir haben uns super verstanden, einfach einen tollen Tag gehabt und er hat mich am Ende, als er wieder nach Hause fahren musste geküsst. Eigentlich war ich von Anfang an ein bisschen verknallt in ihn, aber ich habe irgendwie nie gedacht dass es weiter geht als die Freundschaft die wir bis dahin hatten, einfach weil es bei der Entfernung zunächst sehr absurd schien. Noch am selben Abend haben wir gesagt, dass es das jetzt nicht unbedingt einfacher ist, aber wir erstmal abwarten, bis er zwei Wochen später zu mir kommen sollte (das war schon länger abgemacht). Wir haben bis dahin schon locker ein halbes Jahr lang jeden Tag geschrieben, es verging kein Tag ohne Nachrichten.
Und als dann das Wochenende zwei Wochen später kam, wurde es nur besser. Er hat mich geküsst wie selbstverständlich und irgendwie sind wir dann zusammengekommen. Uns war klar dass das nicht einfach ist, aber eigentlich waren wir davon überzeugt dass das mit uns etwas besonderes ist, für die sich der Aufwand lohnt. Ich hatte immer den Eindruck dass er der Mensch ist der einfach zu mir passt. Ich hatte noch nie einen Menschen getroffen der mich so begeistert hat, von Kopf bis Fuß ( und das habe ich bis heute nicht). Nach dem Wochenende hatte ich einen Riesenstreit mit meinen Eltern, weil diese das Ganze als "nicht sinnvoll" erachteten, weil es ihrer Meinung nach keine Zukunft habe und mich im Endeffekt nur verletzen würde. Das habe ich natürlich nicht geglaubt und es auch geschafft sie davon zu überzeugen, dass ich zu ihm fahren durfte - für 8 Tage in den nächsten Ferien - bis dahin waren es noch ganze 6 Wochen. Das war eine harte Zeit, aber ich fand, es lohnte sich. Die 8 Tage bei ihm waren wunderbar, ich habe seine gesamte Familie und seinen Freundeskreis kennengelernt, ich dachte mir : man stellt eine Person ja nicht seiner ganzen Familie vor, wenn man nicht denkt dass es ernst ist. Nachdem ich dann wieder fahren musste, hatten wir noch keinen Termin wann wir uns wiedersehen, das haben wir erst einige Zeit später als ich zuhause war ausgemacht. In der Zwischenzeit seitdem wir zusammen waren in der wir uns nicht sehen konnten haben wir fast täglich geskypet - das wurde aber komischerweise nach den 8 Tagen bei ihm weniger. Ich dachte, das läge einfach daran, dass er sehr beschäftigt ist. Auch die Gespräche die wir geführt haben bevor wir zusammenkamen wurden weniger. Alles wurde alltäglich. Mir persönlich fiel das zu der Zeit gar nicht so auf, ich dachte mir, das ist ja normal, das wird schon. Aber ihn ging es scheinbar anders damit, denn etwa 3 Wochen nachdem ich bei ihm war fing alles an, etwas komisch zu werden. Er hatte keine Zeit zum skypen, sagte nicht mehr dass er mich liebt. Er schob das immer auf so Sachen wie "sorry, bin gestern Abend eingeschlafen", aber mir kam das alles schon sehr komisch vor. Nach etwa einer Woche habe ich ihn darauf angesprochen und er sagte auch direkt, dass er Zweifel habe, betonte aber auch, dass er gehofft habe, ich merke das nicht, weil es ja sein könne, dass das nur eine Phase ist. Aber als wir dann einige Tage, nachdem ich darauf gedrängt hatte, endlich drüber zu reden was Sache ist, skypten, sagte er mir, dass seine Gefühle wohl einfach nicht ausreichen, dass er in der Zeit in der wir uns nicht sehen vergesse, wer ich überhaupt bin, und auch dass ihm aufgefallen ist, dass wir nicht mehr die Gespräche führten, wie wir es getan haben bevor wir zusammen waren, er aber auch nicht wisse woran das läge. Im Endeffekt lief es darauf hinaus dass dann plötzlich Schluss war, ohne dass ich es hätte kommen sehen. Ich habe zwei Tage lang komplett durchgeheult, konnte es nicht fassen und wusste buchstäblich nicht was aus meinem Leben werden sollte, denn für mich war er einfach "der eine".
Zwar waren es nur 3 Monate die wir wirklich zusammen waren, aber es zählt für mich auch die ganze Zeit davor in der wir geschrieben haben, denn eigentlich wusste ich schon länger, dass ich ihn liebe.
Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, ich weiß, dass diese Fernbeziehung nicht unbedingt Zukunft gehabt hätte. Auch wenn wir uns "nur" noch ein Jahr hätten gedulden müssen - dann sind wir beide mit der Schule fertig und uns stehen alle Möglichkeiten offen.
Ich habe ihm ein Paket geschickt mit all seinen Sachen und einem Brief in dem ich nochmal alles losgeworden bis was ich sagen wollte. Als es ankam schrieb er mir nur noch mal danke für den Brief und alles und dass er das nur so zurückgeben könne.
Ich weiß, dass er mich wohl nicht mehr liebt und dass das mit der Beziehung, so schön es auch war wohl nicht geklappt hätte. Aber ich steigere mich da einfach so rein .. Ich denke mir, vielleicht können wir uns ja nach dem Abi mal sehen und dann zusammen sein, vielleicht, vielleicht, vielleicht...
Ich sollte mir solche Gedanken nicht machen, aber für mich ist es einfach nach wie vor so, dass es keinen anderen für mich gibt. Ich kann mir nicht vorstellen, jemals jemanden zu finden, der das übertrifft was ich an ihm hatte.
Ich will ihn einfach vergessen können, ohne ihn jeden einzelnen Tag zu vermissen und - obwohl es völlig sinnlos ist - zu hoffen dass er sich doch nochmal meldet.
Für mich müsste es im Moment noch nichteinmal etwas mit Liebe sein, denn wenn er mich nicht liebt kann ich das sowieso nicht ändern. Ich will einfach das zurück was wir vorher hatten. Jemanden mit dem ich über alles reden kann, über Gott und die Welt und jemanden der zu allem eine Meinung hat. Ich würde mich so gern bei ihm melden, denn ich weiß zu 99% dass er es nicht einfach so tun wird. Aber ich weiß eben nicht, ob es ihm beim schlussmachen darum ging, wirklich gar keinen Kontakt mehr zu haben, oder nur darum, dass wir nicht Zusammensein können.
Ich will nicht so "angekrochen" kommen, als könnte ich ohne ihn nicht leben - aber ganz ehrlich, manchmal glaube ich, das kann ich auch nicht.
Ich will ihn einfach zurück, nicht als meinen Freund, sondern einfach als EINEN Freund.
Aber ich weiß nicht ob er das auch will, oder ob er einfach nichts mehr von mir wissen will.
Was kann ich tun, damit ich
a) ohne ihn klarkomme, ohne das Verlangen ihn ständig auf sämtlichen sozialen Netzwerken zu "stalken" und ohne seine alten Nachrichten zu lesen, ständig mit dem Verlangen mich bei ihm zu melden
b) oder einfach das zurückbekomme was wir hatten? soll ich mich bei ihm melden, oder es doch einfach darauf beruhen lassen wie es jetzt ist? Und wenn ja, wie schaffe ich das?
Danke an jeden, der sich meinen Roman bis zum Ende durchgelesen hat, für jeden Ratschlag bin ich dankbar.