Hallo!
Ich arbeite seit kurzem in einer Einrichtung für Kinder und Jugendliche. Da einige von ihnen dort sehr schwer zu händeln sind, wurde speziell für diese Einrichtung eine Security-Truppe engagiert. Und um einen von ihnen geht es hier bzw. um seine Hündin.
Er und ich verstehen uns ganz gut. Wenn auch oberflächlich und das reicht auch. Als ich da angefangen habe, hat er mir direkt von seiner knapp einjährigen Französischen Bulldogge erzählt, die er sich von einer "sehr guten" Züchterin geholt hat. Nach etwa zwei Wochen erfuhr ich dann, dass die Züchterin für den Hund gerade mal 400 Euro haben wollte, keine Papiere für ihn hatte und die Kleine gerade mal 4 Wochen war, als sie verkauft wurde. So viel schon mal zur "sehr guten" Züchterin. (irgendwo aus dem Osten, da hätte es bei ihm klingeln müssen!!!)
Hinzu kommt, dass dieser Typ 280 Stunden im Monat im Schichtdienst arbeitet. D.h. -und er sagt es selber- die Kleine ist so gut wie immer allein zu Hause. Lediglich der morgendliche Pipi-Spaziergang findet noch statt. Ich glaube aber auch, dass er sich nicht einmal da die Zeit für sie nimmt.... 5 Minuten, das war's für den Tag!
Er erzählte, dass er bereits ein Sofa entsorgen musste und sie bereits ihr drittes Hundekörbchen besorgen musste, weil sie und er Zeit, in der er arbeitet, alles zerreißt, kaputt beißt, etc. ...
Vor ein paar Tagen sind er, ich und meine Klientin mit zu ihm gefahren, um seinen Hund abzuholen, damit meine Klientin mit dem Hund spielen kann. Fand ich sehr nett, dass er das für uns gemacht hat. Dort angekommen, traf mich der Schlag! Die Bude war komplett dunkel, lediglich ein paar Sonnenstrahlen kamen durch die dunklen Vorhänge hindurch, es roch nach Hundepipi und Zigaretten und ich konnte nirgends einen Hundeplatz erblicken. Die Hündin ist komplett hysterisch gewesen, konnte sich vor Freude (oder war es schon eine Macke!?) nicht beruhigen und war dann völlig fertig! Ich war sprachlos. Und sogar meine Klientin, die entwicklungsverzögert und auch etwas geistig behindert ist, hat gesagt, dass ihr der Hund leid täte, dass er hier wohnen muss!!!
Für mich war und ist klar: er muss den Hund weggeben oder seine Stunden kürzen, was er nicht macht, da er ja natürlich die Kohle braucht!
Jetzt ist meine Frage: Würdet ihr einem Menschen, den ihr kaum kennt, sagen, er soll den Hund abgeben? Oder würdet ihr euch da nicht einmischen? Und wenn doch, wie kann man ihm das am besten klarmachen? Ich meine, es ist nicht einfach sein Tier abzugeben, wenn das Herz daran hängt, aber für mich ist das Tierquälerei!
Ich danke für Tipps und Ratschläge!