Huhu
ich erwarte mein 3. Kind und habe zwei ganz wunderbare Geburten hinter mir. Die erste war alles andere als komplikationsarm, aber ich habe es gut meistern können.
Hypnobirthing finde ich ehrlich gesagt etwas suspekt. Einerseits ist es toll, dass man sich unverkrampft und ohne Angst in eine geburt begibt. Auch dass man dabei nicht rumschreit wie blöd, ist super, weil man so dir kraft nicht verschießt.
Dennoch ist Hypnobirthing schon etwas scientologyhaft in meinen Augen: wenn gebähren schmerzfrei ist, solange man angstfrei ist, macht jede frau, die es anders empfindet etwas falsch, wie auch schon vanillemilchjunkie unten schreibt. Man kann sich da ganz ganz schnell in eine Spirale der Selbstvorwürfe hineinsteigern und das ist sicher nicht gesund und auch nicht im sinne des erfinders.
es gibt einfach dinge bei einer geburt, die liegen nicht im einflussbereich der frau. sie passieren einfach und man muss durch, eine möglichkeit finden damit umzugehen. wenn man allzu kategorisch ist, wird das schwer - dann kommt es gut und gern zu einem schlechten verlauf.
ich hatte bei meinem ersten kind eine Präeklampsie (Hellp-Syndrom) und mein kind mit extremen wassereinlagerungen, Blutdruck von 270/180 und fast 39 Fieber bekommen. Es wurde eingeleitet. Der Op stand bereit. Da kann man nicht sagen, dass man es sich anders vorgestellt hat und jetzt bitte alle Eingriffe unterbleiben, sondern muss mit der Situation an sich klarkommen. Mein Kind kam in 2 h 45 min - nach einer guten Stunde Einleitungsversuch war der Muttermund bereits bei 8 cm. Die hebamme dachte ich memme herum und fragte mich, warum ich im vierfüssler bin.
Es war eine Hebamme, die auch Hypnobirthing-Kurse macht und sie ging mich richtig an, als ich nach einer Stunde Presswehen zum ERSTEN Mal laut stöhnte! Damit würde ich nur Kraft verlieren, ich soll pressen und nicht schreien, dafür gäbe es keinen Grund. Das Kind kam dann auch 20 min. später und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, ich hätte etwas falsch gemacht.
Das fand ich in der nachbetrachtung schon schräg.
Insgesamt war die geburt für die Umstände natürlich aber toll! Ich würde mich auch immer wieder so entscheiden!
Beim zweiten Kind hatte übrigens keiner ein Problem mit stöhnen. Die hebamme meinte sogar, es hilft manchen Frauen die Kraft nach unten zu lenken.Die geburt war eigentlich ähnlich unkompliziert, nur eben in gesundem Zusatnd und daher viel, viel leichter.
Wenn DU Angst hast, würde ich Dir Geburtsberichte empfehlen - aber nicht von der Horrorsorte. Ich finde den Hebammenblog (https://www.hebammenblog.de/) ganz gut - die Hebamme, die den schreibt, kommentiert die geburtsberichte. Da kann man sich Tipps und Anregungen holen, was gut funktioniert und auch merken, dass es meistens gut funktioniert!
Entspanntheit ist nämlich das A und O einer Geburt!