Ich habe bisher nicht darüber sprechen/schreiben können
Hallo an euch.
Ich bin hier total neu und war noch nie in einem Forum angemeldet.
Ich habe jedoch das Gefühl, dass ich hier Zuspruch finde bzw. Gleichgesinnte, denn ich habe auch einen Abbruch hinter mir und konnte mir das früher nie vorstellen.
Allerdings ist meine Vorgeschichte etwas länger.
Ich habe letztes Jahr im Feb. eine Lungenembolie erlitten, was an sich eine Grenzerfahrung war, die ich nach wie vor noch nicht ganz verwunden habe.
Im Juni/Juli letztes Jahre habe ich eine Affäre angefangen mit einem verheirateten Mann und habe mir anfangs sogar eingebildet, das könnte mehr werden. Ich weiß naiv aber wenn die Gefühle Achterbahn fahren, fühlt man sich eben wie in Teenie. Ich bin im übrigen 34 Jahre alt und habe keine Kinder.
Die Affäre lief soweit gut, ich hatte mich auf die besonderen Bedingungen eingestellt und konnte genießen, was ich bekommen habe. Durch die Lungenembolie musste ich Gerinnungshemmer nehmen und mir wurde immer wieder gesagt, ich darf nicht schwanger werden. Kam für mich auch gar nicht in Frage.
Dann ist es "passiert" und meine Tage blieben aus. Bei einer Routineuntersuchung beim Frauenarzt riet mir diese, doch mal einen Test zu machen. Nur der Sicherheit halber. Ich war felsenfest davon überzeugt, ich bin nicht schwanger, der Zyklus war durch die Embolie und das Absetzen der Pille, die ich nicht mehr nehmen durfte, nicht immer ganz einwandfrei.
Als ich dann jedoch den Test machte, war ich total geschockt.
Eine anschließende Untersuchung beim Frauenarzt bestätigte mir, dass ich schwanger war.
Darauf hin habe ich meine Affäre darüber informiert und seine einzige Reaktion war nur, dass er davon ausginge, dass ich es nicht behalten werde. Das hat mich irgendwie doch getroffen, hatte ich zwar für mich die Entscheidung auch schon festgelegt aber einen kleinen Zuspruch oder wenigstens die Frage, wie es mir gehe, hätte mir schon geholfen.
Nun musste ich also die Gerinnungshemmer absetzen und mich spritzen, da die Schwangerschaft eine mögliche erneute Thrombose begünstigte, konnte ich nicht einfach die Tabletten weg lassen.
Der Eingriff war als solches wie eine OP, zum Glück habe ich nichts mitbekommen. Unangenehm war nur, dass auf der Tagesklinik kein Bett frei war und man mich auf die Entbindungsstation gelegt hatte. Ich hab mich so furchtbar gefühlt.
Die Affäre habe ich schon vor dem Abbruch beendet. Ich habe mich wie im schlechten Film gefühlt und dachte mir, das kann dir nicht wirklich passiert sein.
Ich habe mich anschließend erleichtert gefühlt und trotzdem, es ist jetzt genau fünf Monate her, bin ich irgendwie noch nicht darüber hinweg, dass ich so ein kleines Krümelchen in mir einfach "ausgeliefert" habe, auch wenn das Risiko auf eine Behinderung bestand wegen der Tabletten oder die Schwangerschaft als solches möglicherweise ein Risiko gewesen wäre. Ich für mich weiß, dass ich richtig gehandelt habe und trotzdem fühle ich mich traurig. Wahrscheinlich ist das konfus aber ich kann es nicht anders ausdrücken.
Ich habe leider niemanden an den ich mich wenden kann, der das auch nur im Ansatz so verstehen würde, wie ihr hier, die das gleiche durchgemacht haben.
Ich bitte die Länge des Beitrags zu entschuldigen...
Danke für euer Lesen, denn allein, dass ich mich hier dazu äußern konnte, hilft mir vielleicht schon, um mich ein bissl besser zu fühlen...