Hallo,
ich bin gedanklich ein wenig durcheinander und würde mir gerne unterschiedliche, vernünftige Meinungen eurerseits anhören...
Also, ich (23) hab vor fünf Monaten einen Mann (25) kennen gelernt. Anfangs bestand meinerseits kein Interesse und das hab ich ihn wohl auch spüren lassen, wir haben uns aber trotzdem auf einen Kaffee und zum quatschen ein paar Mal getroffen. Das ist dann zwei Monate lang so daher geplätschert.
Dann sind wir im Bett gelandet. Ich fand ihn attraktiv und inzwischen war ich doch interessiert. Er ebenfalls. Das ging dann zwei einhalb Monate, auch ohne Sex. Wir haben uns an sich gut verstanden, aber irgendwie kaum kennen gelernt, da wir kaum über persönliche Dinge gesprochen haben, sondern nur über oberflächliche Themen.
Dann hab ich ihn darauf angesprochen, was das denn nun mit uns sei und wir haben beschlossen, eine Beziehung zu führen. Ich hab langsam angefangen mich zu öffnen, aber war immer noch vorsichtig. Mir schien alles ganz "normal" und gut.
Nach elf Tagen hat er mir dann ehrlich gesagt, dass er keine Gefühle hat, bzw. schon welche da sein, diese aber nicht für eine Beziehung reichen. Er möge mich wirklich sehr, aber er sei halt einfach nicht verliebt. Natürlich tat das weh, da ich mich in ihn verliebt hatte, aber ihn konnte ihm auch nicht böse sein, weil er offen und ehrlich war. Das habe ich sehr geschätzt.
Wir hatten daraufhin vier Tage keinen Kontakt, aber ich hatte das Verlangen ihm all meine Gedanken und Gefühle zu schildern und zu erklären, weil ich von seiner Schwester wusste, dass es ihm gefehlt hat, dass ich so wenig Gefühl ihm gegenüber gezeigt habe. Wir haben uns vier Stunden unterhalten und das tiefste und ehrlichste und intimste Gespräch bis dato geführt und das tat mir auch richtig gut.
Er hat mir auch gesagt, dass es weiterhin die richtige Entscheidung für ihn war, aber er weiß ja auch nicht, was noch kommen mag, auch wenn er nicht glaubt, dass seine Gefühle noch mal stärker werden. Ich weiß inzwischen aber auch, dass er sehr überrascht ist, dass ich doch so viel empfinde und dass er es toll fand, dass ich jetzt so ehrlich und offen war. Wir wollen weiterhin befreundet bleiben und uns regelmäßig treffen. Er findet mich auch weiterhin unglaublich toll und interessant und attraktiv, und er würde auch eine Sexbeziehung mit mir führen, wenn er wüsste, dass ich darunter nicht leide bzw. mir weiterhin Hoffnungen mache. Ihm geht es also nicht nur, um Sex.
War jemand selbst schon mal in so einer Situation? Ich weiß, dass wir noch jung sind und uns kaum kennen und uns auch noch nicht lange kennen und er hat seine nicht vorhandenen Gefühle deutlich gemacht. Doch ich hoffe, dass er doch noch Gefühle entwickelt, wenn wir uns weiter als Freunde treffen und er mich langsam kennen lernt und sieht, dass ich doch so sein kann, wie er sich das in einer Beziehung wünscht. Glaubt ihr daran, dass das möglich ist? Oder verrenne ich mich da in etwas? Ich bin eigentlich jemand, der über sowas dennoch vernünftig und realistisch nachdenken kann, von daher könnt ihr ganz brutal und ehrlich sein