poldie_12370991Hast Du ...
... schon mal eine Diät gemacht? Klingt blöd, ist in einigen Punkten aber vergleichbar. Wenn man über lange Zeit gewohnt ist, eine Menge x zu essen, hat man Hunger, wenn man plötzlich weniger isst. Teilweise auch wirklich üblen Hunger. Also wie unterscheidet man, ob das Gefühl, was man jetzt hat, ein "berechtigter" Hunger ist - oder einfach nur die Tatsache, dass Körper und Psyche die Menge x gewöhnt sind und diese einfordern? Am Hungergefühl kann man es nicht unterscheiden, das ist genau gleich. - Das geht nur mit Rationalität.
Wenn man gewöhnt ist, so erschöpft zu sein, dass man den kleinen Finger nicht mehr heben kann, ist das nicht viel anders. Ich würde Euch raten, darauf zu achten - es ist wahrscheinlich tatsächlich schwer, herauszufinden, ob die Schlafmaske jetzt wirklich hilft. - Aber sehr, sehr wichtig. Wenn sie hilft, dann geht es da nur mit Rationalität und dem sprichwörtlichen Sieg über die eigenen Emotionen, die einem ein "nicht möglich" entgegenbrüllen, hinaus, wenn nein, muss die Therapieform gewechselt werden.
Was dazu kommt: so ein Arbeitspensum schafft auch gesunde Menschen. Einer unserer sehr guten Bekannten hat das. Tja, er ist im Club (!) am Tresen eingeschlafen, als wir abends weggegangen sind. Als wir uns beim nächsten Mal bei einem anderen Bekannten getroffen haben, schlief er da auch nach 1/2h. - Er ist völlig gesund, aber er hat einfach die Grenze dessen, was er schafft, völlig überschritten. Mal abgesehen davon, dass ich mir nicht wenige Sorgen mache, wie lange er damit noch völlig gesund bleibt - ich kann mir nicht vorstellen, dass er auch zu Hause noch *irgend etwas* schafft, egal für welche Kleinigkeit ich das auch halten mag. Ich hatte ihn lange nicht gesehen, aber da es meiner Schwiegermutter im Moment nicht so gut geht, waren wir in letzter Zeit häufiger in der "alten Heimat" - und ich war total erschrocken.
Wie auch immer, das einzige, was Du meiner Meinung nach macchen kannst, ist ihm klipp und klar darauf anzusprechen, dass er da die Grenzen meilenweit überschreitet. Zum einen im Umgang mit Dir - weil Dich Respektlosigkeit und Agressivität verletzen und er da mal wieder auf den Boden zurückkommen muss - so schwer es auch sein mag, das zu ändern (und das ist es bestimmt) und ohne ihm dabei eine verletzende Absicht zu unterstellen (glaube nicht, dass er das bewusst und "absichtlich" macht, aber dementsprechend schwer ist es auch, etwas zu ändern), weil er sonst schlicht und einfach nicht gesellschaftsfähig ist. Zum anderen in Bezug auf Deine Rechte als Partnerin. Wenn man in einer Beziehung lebt, dann hat man auch Verpflichtungen gegenüber dem Partner. Bestimmt nicht weniger als dem Chef gegenüber. Und die beschränken sich gewiss nicht darauf, Geld mit nach Hause zu bringen. Der Partner hat das Recht auf gemeinsame Zeit, (bei der der andere auch nicht nur körperlich anwesende ist), auf (emotionale) Nähe, Verbundenheit, usw. Klar gibt es da immer Ausnahmen, wenn es gerade mal nicht geht, aber die sollten immer zeitlich begrenzt sein. Wenn er die Verpflichtungen nicht erfüllen kann und / oder will, kann er nicht in einer Beziehung leben - fordere Deine Rechte ein. Bewusst auf einer so rationalen Ebene, wie ich es gerade beschrieben habe, würde ich Dir raten.